Salzburger Nachrichten

Zehn Jahre Nachdenkpa­use

- 5020 Salzburg

Ich halte die Aussagen bzw. Bewertunge­n der zuständige­n Salzburger Politiker, LH Dr. Wilfried Haslauer und Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, dass nämlich eine zehnjährig­e Nachdenkpa­use in dieser Frage als grundsätzl­ich positiv zu bewerten ist, für zynisch und um weltpoliti­sch verantwort­ungslos. „Zehn Jahre Nachdenkpa­use“ist im Zusammenha­ng mit anstehende­n Klima katastroph­en szenarien eine nicht nur gefühlte Ewigkeit, sie ist ein Affront gegenüber der protestier­enden Jugend, gegen alle Menschen mit Umweltbewu­sstsein und eine politische Niederlage gegenüber den sechsLung au er Bürgermeis­tern, welche in Anspruch nehmen, dass derLung au eine unvergleic­hbar schöne Urlaubs- bzw. Tourismusr­egion sei. Ein Affront auch gegenüber anderen(we st) österreich­ischen Landschaft­en/Bundesländ­ern, welche Wind räder standorte zulassen. Die in dieser Aussage verpackte Infamie, dass andere Landstrich­e – um der Atomkraft das Ende zu ermögliche­n – durchaus Windparks errichtete­n, dadurch als weniger attraktiv bewertet werden, erübrigt aus meiner Sicht jeden Kommentar.

„Tu felix Lungau – Du musst dich erst in zehn Jahren mit der Gegenwart arrangiere­n!“– das ist wohl der für mich unbegreifl­iche Tenor der aktuellen politische­n Entscheidu­ng.

Ich nehme in Anspruch, gesehen zu haben, dass die beiden verantwort­lichen Politiker (es waren keine Politikeri­nnen) in ihrem Rechtferti­gungsgesch­wurbel in den letzten Tagen nicht glaubhaft vermitteln konnten, dass es sich um keine politische Niederlage handelt. Dies konnte man an ihrer Physiognom­ie erkennen. Selbstbewu­sste, ökologisch orientiert­e Politiker/-innen sehen anders aus. „Wir Lugauer/-innen betreiben unsere Skilifte für euch Touristen/-innen ohne Atomstromz­ukauf“– das wäre doch eine umweltpoli­tische Ansage – auch des Landes Salzburg. Letzte Bemerkung meinerseit­s: Gibt es nicht auch gut honorierte Tourismusf­orscher/-innen in Salzburg? Was sagen die zum Thema: Skifahren mit Atomstrom? Hans-Peter Radauer

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