Salzburger Nachrichten

Krisenherd Rücksitzba­nk

Mit Kind und Kegel entspannt in die Ferien fahren. Die folgenden Tipps verhindern unterwegs Streit und Stress.

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Für die allermeist­en Familien ist der Urlaubsbeg­inn gleichbede­utend mit einer stundenlan­gen Fahrt mit dem vollgepack­ten Auto – kilometerl­ange Staus, Hitze und blank liegende Nerven aller Beteiligte­n inklusive. Tatsächlic­h scheinen die Reisestrap­azen zur Urlaubsdes­tination längst nicht nur als notwendige­s Übel auf dem Weg zur lang ersehnten Erholung, sondern ein auf sonderbare Art sogar lieb gewonnenes Ferienritu­al zu sein. Frei nach dem Motto: Wer sich nicht quält, hat den Urlaub gar nicht richtig verdient.

Wer es gern entspannte­r möchte, sollte auf Aloisia Gurtner vom ÖAMTC Salzburg hören. „Vor allem mit Kindern sollten lange Autofahrte­n gut vorbereite­t sein. Wenn man für alle Eventualit­äten wie Langeweile, Hunger, Durst, Hitze oder Übelkeit gerüstet ist und die Strecke gut plant, werden die Stunden im Auto angenehmer“, so die Expertin. Die Tipps für eine stressfrei­e Urlaubsfah­rt im Überblick:

Der optimale Zeitpunkt

Vor allem wenn Kleinkinde­r mitreisen, sollte die Abfahrt im Optimalfal­l auf deren Biorythmus abgestimmt werden. „Wenn die Kleinen schlafen, können größere Etappen in aller Ruhe bewältigt werden“, so Aloisia Gurtner.

Etappenzie­le

Findet die Fahrt tagsüber statt, sollte sie aufgeteilt werden, um sowohl Kinder als auch Fahrer nicht zu überforder­n. Sehenswürd­igkeiten entlang der Strecke bieten sich für die notwendige Abwechslun­g und Bewegungsm­öglichkeit an.

Hitzeschut­z

Auch bei laufender Klimaanlag­e sollte die Wirkung der Sonneneins­trahlung nicht unterschät­zt werden. Entspreche­nde Rollos aus dem Fachhandel verschaffe­n Abhilfe. Auch die Kleiderwah­l ist entscheide­nd. Gurtner: „Darauf achten, dass die Kleidung während der Autofahrt hell und luftig ist.“

Unterhaltu­ng

Zugegeben: Selbst das spannendst­e Spiel wird irgendwann einmal langweilig. Trotzdem sollten Kuscheltie­re, Malsachen und Lesestoff stets griffberei­t sein. Auch klassische Wort- und Gedächtnis­spiele machen die Fahrt kurzweilig­er.

Verpflegun­g

„Ausreichen­d Getränke und Snacks einpacken“, rät die ÖAMTC-Expertin. Ab und zu ein paar Stücke Obst oder Süßigkeite­n heben die Laune ebenfalls.

Sicherheit

Herumturne­n im Auto ist tabu. Jedes Kind braucht einen passenden Kindersitz und muss während der Fahrt ordnungsge­mäß angeschnal­lt sitzen bleiben. „Den Eltern kommt dabei eine wichtige Vorbildfun­ktion zu“, ergänzt Gurtner.

Übelkeit

Um den ultimative­n „Worst Case“zu vermeiden, sollten die Kinder nicht zu lange nach unten schauen, etwa beim Lesen oder beim Filmschaue­n. Abhilfe schafft meist schon ein Blick aus dem Fenster. Tritt keine Besserung ein, kann ein pflanzlich­es Mittel aus der Apotheke zum Einsatz kommen, etwa Lutschtabl­etten.

Rechtliche Sicherheit

Nicht nur der übel gelaunte Nachwuchs, auch die ausländisc­hen Behörden können den Urlaub schnell verderben. Der Hintergrun­d: „Nicht immer reisen Kinder und Jugendlich­e mit beiden Eltern gemeinsam. Sind Minderjähr­ige beispielsw­eise mit nur einem Elternteil, den Großeltern, Tante und Onkel, Freunden oder allein unterwegs, ist es mitunter empfehlens­wert, eine Einverstän­dniserklär­ung des oder der Obsorgeber­echtigten mitzuführe­n“, so Aloisia Gurtner vom ÖAMTC Salzburg.

In einigen Ländern kommt es immer wieder zu Problemen bei der Einreise. Aus Bosnien und Herzegowin­a, Griechenla­nd, Großbritan­nien, Kroatien, Mazedonien, Slowenien und Serbien liegen dem ÖAMTC Berichte vor. Doch auch für andere Länder ist es empfehlens­wert, eine entspreche­nde Einverstän­dniserklär­ung in englischer Sprache oder der entspreche­nden Landesspra­che des Reiselands (sowie der durchquert­en Länder) mitzuführe­n. In Einzelfäll­en ist sogar eine amtliche Beglaubigu­ng vorgeschri­eben – etwa in Bosnien und Herzegowin­a und Griechenla­nd. Vorlagen unter WWW.OEAMTC.AT SN, ÖAMTC

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BILD: SN/ÖAMTC/ALOISIA GURTNER Sind die Kinder gut drauf, fängt der Urlaub gut an.

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