Stationärer Handel behauptet sich
In Österreich liegt der Onlinehandel bei 6,7 Prozent. Der Markt für Handelsimmobilien dürfte auch in den nächsten Jahren stabil bleiben.
Die Einzelhandelsumsätze pro Kopf verschieben sich in Europa seit Jahren, auch aufgrund der Dynamik im eCommerce. Nach wie vor wird allerdings ein Großteil der RetailUmsätze im stationären Handel erwirtschaftet, in Österreich aktuell mehr als 90 Prozent. Der Onlineanteil liegt zurzeit bei 6,7 Prozent und könnte sich in den nächsten fünf Jahren auf rund acht Prozent erhöhen, zeigt der „Outlook for Retail Property“von CBRE. Österreich liegt in Bezug auf Verkaufsfläche sowie Einzelhandelsumsatz pro Kopf im europäischen Spitzenfeld. Diese Position sollte durch das erwartete Bevölkerungswie Einkommenswachstum der kommenden Jahre gehalten werden. „Die Entwicklungen der einzelnen Sektoren dürften inhomogen verlaufen in den kommenden Jahren. Die Umsätze im Onlinehandel bei Lebensmitteln – ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – werden sich mehr als verdoppeln bis 2023, die Flächenentwicklung im stationären Lebensmittelhandel sollte parallel dazu stabil bleiben“, erwartet Walter Wölfler, Head of Retail CEE & Austria bei CBRE. In den Sektoren Bekleidung und Möbel verschieben sich die Umsätze demnach deutlich in Richtung Onlinehandel. „Der Bedarf an stationären Flächen wird sehr stark von den Omnichannel-Strategien der Retailer abhängen. Insgesamt erwarten wir ein noch stärkeres symbiotisches Zusammenwachsen von stationärem und Onlinehandel.“
Im Bereich Mittel- und Osteuropa ist Tschechien der am besten entwickelte Retailmarkt der Region. Dort wird der höchste Pro-Kopf-Umsatz erzielt, dort ist aber auch der Anteil des Onlinehandels mit rund 11,7 Prozent am signifikantesten. „Wir empfehlen allen Retailern, sich jeden Markt einzeln und genau anzusehen und Entscheidungen pro Markt zu treffen, denn nicht überall werden globale Trends im selben Ausmaß und Tempo umgesetzt“, sagt Wölfler.
Alle vier untersuchten Sektoren – Lebensmittel, Bekleidung, Kosmetik und Möbelhandel – werden in der CEE-Region in den nächsten fünf Jahren von einem robusten Wachstum des Flächenbedarfs geprägt sein. „Der Retail-Markt in Zentral- und Osteuropa wird deutlich zulegen, sowohl stationär als auch online“, bestätigt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
„Die Zahlen bestätigen unsere Strategie: Die Verkaufsumsätze der Einzelhändler in unseren Retail-Immobilien sind im zurückliegenden Geschäftsjahr um 5,6 Prozent gestiegen. Damit performen wir rund 40 Prozent besser als der gesamte stationäre Handel in diesen Ländern“, ergänzt Gerald Grüll, Head of Retail der Immofinanz.