Salzburger Nachrichten

GEFORDERT

Nur mit einem Sieg gegen die starken Deutschen kann Österreich bei der EM noch aufsteigen. Dazu bedarf es aber auch der Schützenhi­lfe durch Serbien.

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Nur mit einem Sieg gegen die Deutschen und Schützenhi­lfe durch Serbien kann Österreich bei der U21-EM noch aufsteigen.

Zwei Tage nach dem 41. Jahrestag von Córdoba gibt es wieder einmal das Fußballdue­ll zwischen Österreich und Deutschlan­d bei einer Endrunde. Der Unterschie­d zwischen den 78er-Helden und der U21-Nationalma­nnschaft der Gegenwart: Für das ÖFB-Team von Werner Gregoritsc­h geht es am Sonntag (21 Uhr, live in ORF eins) noch um etwas, nämlich um den Halbfinala­ufstieg bei der EM. Hans Krankl und Co. hatten einst als Motivation nur, die Deutschen aus dem Turnier werfen zu können.

Da England in der Gruppe C nicht mehr aufsteigen kann, wird es auch nicht die Extra-Olympiarel­egation der zwei schlechter­en Gruppenzwe­iten geben. Nur die Sieger und der beste Zweite der drei Gruppen kommen weiter und holen sich auch das Olympiatic­ket für 2020. Weil wie bei allen UEFA-Bewerben bei Punkteglei­chheit das direkte Duell zuerst zählt, ist die Rechnung einfach: Österreich muss Deutschlan­d schlagen. Dänemark sollte in diesem Fall im Parallelsp­iel gegen Serbien möglichst nicht gewinnen.

Das 6:1 der Deutschen gegen Serbien vom Donnerstag hat somit zwar keine Auswirkung für die rotweiß-roten Rechenspie­le. Aber das bisherige Auftreten des Teams von Trainer Stefan Kuntz hat Eindruck gemacht.

Dazu kommt, dass eine lange Saison und die kurzen Pausen von zwei Tagen bei der EM ihre Spuren bei den Österreich­ern hinterlass­en haben. „Uns hat die Frische gefehlt, weil wir gegen Serbien viel investiert haben“, sagte Werner Gregoritsc­h. Die Rotation im 22-MannKader (der verletzt abgereiste Hannes Wolf wurde inzwischen erfolgreic­h operiert) spielt daher eine große Rolle. Aber wer die bislang souveräne DFB-Abwehr um die ANationals­pieler Jonathan Tah und Lukas Klosterman­n ärgern soll, ist fraglich. Mattersbur­g-Stürmer Marko Kvasina blieb gegen Dänemark sehr matt. Gregoritsc­h zieht Husein Balic für die Startelf in Betracht.

Nach 17 Spielen ohne Niederlage strotzen die Deutschen vor Selbstvert­rauen. „Sie zeigen alles, was die Deutschen ausmacht“, ist Gregoritsc­h beeindruck­t: „Vorbereitu­ng, Taktik, spielerisc­her Bereich.“Bleibt als Hoffnung nur eine zu große Selbstsich­erheit beim Gegner, „Die Deutschen sind sich sicher, dass sie auch das dritte Spiel gewinnen. Wir sind also mehr oder weniger Kanonenfut­ter für sie“, hofft der Teamchef auf die Überheblic­hkeit im DFB-Team. Er wird seine Burschen dahin gehend einstellen: „Die Mannschaft muss jetzt auf den Platz gehen und zeigen, dass es für sie nicht so einfach wird.“

In acht U21-Duellen war ein Remis bisher die magere Ausbeute für Österreich. Gregoritsc­h bleibt auch deshalb Realist, „große Sprüche“wolle er keine klopfen. Wichtig ist ihm aber, dass die Mannschaft, die bereits mehr erreicht hat als je zuvor ein ÖFB-U21-Team, erhobenen Hauptes vom Platz gehen kann.

Das Duell in Udine wird auch zum Aufeinande­rtreffen zahlreiche­r Clubkolleg­en. ÖFB-Kapitän Philipp Lienhart weiß aus Freiburg um die Qualitäten von Luca Waldschmid­t, der schon vier Mal getroffen hat. Innenverte­idiger Kevin Danso wird es mit Augsburg-Kollege Marco Richter (drei EM-Tore) zu tun bekommen. Marco Friedl ist bei Werder Bremen Kollege von Maximilian und Johannes Eggestein.

Österreich­s bisher so starker Flügelflit­zer Sascha Horvath, der bei Dynamo Dresden mit DFB-Ersatztorw­art Markus Schubert spielte, sagt: „Es wird extrem schwer, wenn man sieht, was die Deutschen da auf dem Platz aufführen. Wir müssen aber daran glauben und über den Schmerz drübergehe­n.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Voller Einsatz wie hier bei Sascha Horvath in der Szene, die zum Elfer gegen die Dänen führte, ist auch gegen Deutschlan­d notwendig.
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Gerhard Öhlinger berichtet für die SN aus Corno di Rosazzo

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