Salzburger Nachrichten

Und sonst noch in Brüssel?

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Premieren

Ihren ersten Auftritt bei einem Gipfel in Brüssel absolviert­en Österreich­s parteifrei­e Kanzlerin Brigitte Bierlein und der finnische Regierungs­chef Antti Rinne. Der Sozialdemo­krat hat die Wahlen im April gewonnen und ist seit Juni im Amt. Er führt eine Fünf-Parteien-Koalition.

Klimawande­l

Die verbindlic­he Festlegung auf ein neues Klimaziel bis 2050 ist gescheiter­t. Das Datum für den Umbau zur „klimaneutr­alen“Wirtschaft wurde nach stundenlan­gen Verhandlun­gen aus der Gipfelerkl­ärung gestrichen und in eine Fußnote verbannt. Polen, Tschechien, Ungarn und in geringerem Maß auch Estland hatten sich gegen das verbindlic­he Zieldatum gewehrt. Die Mehrheit der Staaten will hingegen an dem Klimaziel festhalten.

Budget

Die Entscheidu­ng über den EUGemeinsc­haftshaush­alt für das kommende Jahrzehnt haben die Staats- und Regierungs­chefs auf die lange Bank geschoben. Ursprüngli­ch sollte bis Oktober eine Einigung stehen. Neues Ziel ist jetzt bis Ende des Jahres. Immerhin rascher als Maßnahmen gegen den Klimawande­l.

Russland

Wegen Moskaus Weigerung, den Konflikt in der Ostukraine zu entmilitar­isieren, wurden die Sanktionen der EU verlängert. Sie werden frühestens aufgehoben, wenn die Vereinbaru­ngen des Minsker Friedenspl­ans komplett erfüllt sind.

Vernetzt

Die Stromnetze der baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland sowie Polen sollen mit den westlichen Netzen synchronis­iert werden. Eine entspreche­nde Vereinbaru­ng unterzeich­neten die vier Staatschef­s in Brüssel mit EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker. Bis jetzt waren die Netze vorwiegend mit Russland verbunden.

Erfreut

Der scheidende Kommission­schef Jean-Claude Juncker konnte sich eine Pointe nicht verkneifen. „Ich habe mit großem Vergnügen zur Kenntnis genommen, dass es sehr schwer ist, mich zu ersetzen“, meinte er.

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