Trump hantiert weiterhin mit Zuckerbrot und Peitsche
Der US-Präsident ordnet gegen den Iran eine Cyberattacke und neue Sanktionen an, will aber auch einen „Deal“.
WASHINGTON. Mit den Schlagzeilen vom Wochenende war Donald Trump sehr zufrieden. „Jeder hat gesagt, ich bin ein Kriegstreiber, und jetzt sagen sie, ich bin eine Taube“, kokettierte der US-Präsident vor Journalisten. Tatsächlich hole er sich im Iran-Konflikt Ratschlag von allen Seiten: „Aber der Einzige, der etwas zu sagen hat, bin ich.“
Der Oberbefehlshaber im Weißen Haus freilich sandte nach dem in buchstäblich letzter Minute gestoppten Militärschlag erneut widersprüchliche Signale aus. Für diesen Montag kündigte er neue schwere Iran-Sanktionen an, ohne diese genauer zu beschreiben. Dann änderte er plötzlich seinen Ton: „Wir könnten sehr schnell einen Deal haben. Das hängt von denen ab.“Der Iran müsse nur auf die Entwicklung einer Atombombe verzichten. Dann könne er eine „wohlhabende Nation“werden.
Bereits wenige Stunden nach dem Abschuss eines 130 Millionen Dollar teuren unbemannten USAufklärungsflugzeugs über dem Golf von Oman am Donnerstag hatte Trump verbal deutlich abgerüstet. Nachdem er zunächst drohend getwittert hatte („Iran hat einen schweren Fehler gemacht“), sprach er danach vom möglichen Versehen eines Generals. Später stoppte er den bereits angeordneten US-Vergeltungsschlag gegen iranische Raketenstellungen und Radarstationen und begründete das mit dem drohenden Verlust von
Tatsächlich könnte der US-Präsident auch andere Gründe für seine Kehrtwende gehabt haben. Zum einen berichtet die „New York Times“von amerikanischen Zweifeln, ob sich die Drohne tatsächlich im internationalen Luftraum befand, wie das Pentagon behauptet. Zum anderen war in der Region auch ein mit 38 Soldaten besetztes US-Aufklärungsflugzeug unterwegs, das vom Iran nicht attackiert wurde. 150 Menschenleben.
Ausdrücklich behielt sich Trump einen Militärschlag gegen den Iran zu einem späteren Zeitpunkt vor. Die Aktion sei nicht abgeblasen, nur „dieses Mal gestoppt“, twitterte er. Am Sonntag wurde bekannt, dass er schon vor Tagen eine CyberAttacke gegen die iranischen Revolutionsgarden gebilligt hatte. Sie soll laut US-Medienberichten am Donnerstag durchgeführt worden sein und Computer betroffen haben, die zum Abschuss und zur Kontrolle von Raketen dienen.