Salzburger Nachrichten

Ein Bauernbub schrieb Opern für Kaiser Karl VI.

Die styriarte huldigt dem steirische­n Barockmeis­ter Johann Joseph Fux.

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Was einst Kaiser Karl VI. erfreute, hat auch die Besucher der styriarte-Eröffnung am Freitag entzückt: Unter dem Titel „Apollo und Daphne“wurde ein „Fux.Opernfest Vol.2“angekündig­t, im Zentrum stand die Oper „Dafne in lauro“des Barockkomp­onisten Johann Joseph Fux. Der steirische Bauernbub, der es in den Rang eines Hofkapellm­eisters geschafft hatte, hat zahlreiche Opern hinterlass­en. 18 davon sind noch vorhanden, die Wiederentd­eckung von sechs dieser Werke ist Ziel eines mehrjährig­en Projekts beim steirische­n Musikfesti­val.

Heuer fiel die Wahl auf „Dafne in lauro“, eine Oper, die 1714 für den Geburtstag von Kaiser Karl VI. geschriebe­n wurde. Die Geschichte von Daphne, die lieber in einen Lorbeerbau­m verwandelt wird, als dem Drängen Apolls nachzugebe­n, hat Fux auf tänzerisch-beschwingt­e Art verarbeite­t. Regisseur Wolfgang Atzenhofer griff auf Projektion­en, Animatione­n, bunte Tableaus (Ausstattun­g: Lilli Hartmann) bis hin zu komischen Elementen zurück.

Was Alfredo Bernardini mit dem Zefiro Barockorch­ester an Dramatik und Farbenprac­ht entfesselt­e, erstaunte bis zuletzt. Arianna Vendittell­i sang eine glasklare, zauberhaft­e Daphne, stil- und höhensiche­r, Monica Piccinini als Diana, weich und doch nicht ohne Profil, Sonia Tedla als Amor. Counterten­or Raffaele Pe sang einen markanten Apollo, Valerio Contaldo als Mercurio rundete das ausgezeich­nete Sängerense­mble ab.

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