Polizei weist Hunderte Autofahrer zurück
In Tirol hat die Polizei auch am Sonntag die neuen Fahrverbote auf Ausweichstrecken durch Ortschaften durchgesetzt. Am Vormittag kontrollierten die Beamten um Innsbruck an vier Autobahnausfahrten Richtung Norden. Dort wurde die Rückreisewelle aus den Pfingstferien erwartet.
Am Samstag hatten Beamte Hunderte Autofahrer zurückgewiesen, die auf Schleichwege wechseln wollten. Durchfahren durften nur Anrainer oder Touristen mit einem Ziel in der Umgebung. Damit will Tirol verhindern, dass Autofahrer bei Stau oder zur Umgehung der Maut durch die immer stärker belasteten Dörfer ausweichen.
An der Autobahnausfahrt Nösslach an der Brennerautobahn wurden am Samstag binnen vier Stunden an die 350 Autofahrer zurückgeschickt. Der stellvertretende Leiter der Landesverkehrsabteilung Tirol, Günther Salzmann, sagte, die Lenker seien in Richtung Deutschland unterwegs gewesen „und wollten der Maut auskommen – oder dem starken Verkehrsaufkommen“.
Tirols Vorgehen sorgt für Verstimmung zwischen Bayern und Österreich. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisierte, mit der Maßnahme werde die Reisefreiheit in der EU massiv erschwert. Er forderte eine Klage gegen das Nachbarland. Trotzdem hat der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter bereits eine Ausweitung der Fahrverbote auf die Bezirke Kufstein und Reutte angekündigt.