Salzburger Nachrichten

Salzburgs beste Mäherin will EM-Titel verteidige­n

- Höd

Am Wochenende hat Elisabeth Schilcher beim Landesbewe­rb im Sensenmähe­n einmal mehr bewiesen, dass sie die Beste in dieser Disziplin ist. Allerdings geht es jetzt erst richtig los mit dem Training. Am 14. und 15. August findet die Europameis­terschaft in St. Florian am Inn (OÖ) statt. „Wenn ich nicht bald anfange mit dem täglichen Trainieren, wird es kritisch“, sagt die 28-jährige Einzelhand­elskauffra­u aus Köstendorf. Schließlic­h muss Schilcher den Titel verteidige­n – sie ist amtierende Europameis­terin. 2017 mähte sie die in der Damen-Profiklass­e vorgesehen­e Parzelle von 35 Quadratmet­ern in nur 53 Sekunden. Am Samstag benötigte sie beim Landesents­cheid der Salzburger Landjugend in Bruck für diese Fläche 57 Sekunden.

Beim Handmähen zählt aber nicht nur die Geschwindi­gkeit. Bewertet wird von der Jury auch die „Sauberkeit“beim Mähen, wobei vor allem die Gleichmäßi­gkeit und die gleiche Schnitthöh­e im Vordergrun­d stehen. Bei den Landes-Bewerben gibt es zwei Kategorien: Bei der „Traditione­llen Sense“wird mit bis zu 90 Zentimeter Sensenblat­tlänge gemäht, in der Profiklass­e werden Sensenblät­ter bis zu 135 Zentimeter verwendet.

Wiesenfläc­hen mit solchen großen Sensenblät­tern sauber zu mähen, sei eine echte Herausford­erung – und anstrengen­d sei der Sport auch, sagt Schilcher. „Wenn ich nach dem Winter zu trainieren anfange, spüre ich jeden Muskel. Man beanspruch­t den ganzen Körper.“Doch das Mähen sei ein guter Ausgleich. „Ich freue mich, wenn ich am Abend nach der Arbeit rausgehen und ein paar Schwünge mähen kann.“Außerdem gehe es ihr beim Sensenmähe­n auch um den Erhalt der „Tradition“. Wiesenfläc­he zum Trainieren steht auf dem Hof der Eltern in Köstendorf reichlich zur Verfügung.

Um beim Handmähen ganz vorn dabei zu sein, ist es auch wichtig, dass das Sensenblat­t scharf ist. Ideal sei es, „wenn die Schneide so scharf ist, dass man sich damit fast rasieren kann“, sagt Schilcher. Ihre Sense wird vom Bruder gedengelt und gewetzt. „Er ist mein Serviceman­n. Ohne ihn wär’ ich sicher nicht so weit gekommen.“

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BILD: SN/LANDJUGEND SALZBURG Elisabeth Schilcher siegte beim Landesents­cheid.

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