Salzburger Nachrichten

„Emotionen werden wieder hochkommen“

Tennisprof­i Angelique Kerber will 2019 ihren zweiten Wimbledon-Titel. Die Vorbereitu­ng darauf war allerdings eher holprig.

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Bei den Mallorca Open in Santa Ponso hat Angelique Kerber das Halbfinale gegen Belinda Bencic (SUI) verloren – beim Wimbledon-Turnier in einer Woche geht die Deutsche als Titelverte­idigerin ins Rennen. In den kommenden Tagen spielt die 31-Jährige noch mit einer Wildcard beim Turnier in Eastbourne. Mit den SN sprach die dreifache Grand-Slam-Siegerin über ihre Emotionen vor dem großen Auftritt in London und warum sie so gern auf Rasen spielt.

SN: Die Wimbledon-Vorbereitu­ng mit der Halbfinal-Niederlage bei den Mallorca Open war nicht perfekt, aber war es nicht eine, die auf eine Titelverte­idigung hoffen lässt? Angelique Kerber: Wimbledon ist noch eine Woche hin und ich hoffe, dass ich noch einige Matches habe. Diese Woche spiele ich ja noch in Eastbourne. Wichtig war, dass ich jetzt von der ersten Runde an gegen starke Spielerinn­en gespielt habe. Ich bin zufrieden, aber weiß, dass ich in den nächsten Tagen noch an einigem arbeiten muss. Ein bisschen Zeit habe ich ja noch.

SN: Was gilt es noch zu verbessern? Das Wichtigste ist, dass ich noch ein paar Matches mehr habe. Das würde mir guttun.

SN: Mit welchen Emotionen fahren Sie nach Wimbledon? Kommen da die großen Gefühle nach dem Finalsieg gegen Serena Williams noch einmal hoch? Das weiß ich noch nicht. Ich bin aber gespannt darauf, welche Emotionen bei mir entstehen werden. Auf jeden Fall freue ich mich. Die Vorfreude ist groß. Ich bin gespannt und gehe davon aus, dass es in jedem Fall anders als im Vorjahr sein wird. Klar ist, dass es ein besonderer Moment sein wird, nach Wimbledon zurückzuke­hren und wieder auf dem Centre-Court zu spielen.

SN: Viele Experten sagen ja, dass das Rasenspiel für Sie wie geschaffen ist. Ihre tiefe Haltung bei den Schlägen und Ihr Linkshände­raufschlag. Rasen ist mein Lieblingsb­elag und ich nehme viele Erinnerung­en an das vergangene Jahr auch für dieses Jahr mit. Ich bin froh, dass die Sandplatzs­aison zu Ende ist und ich wieder fit auf Rasen antreten kann. Die letzten Wochen waren nicht die besten. Ich war verletzt und krank, als ich aus den USA zurückgeko­mmen bin, deshalb bin ich froh, dass jetzt alles gut ist und dass ich gesund und mit Spaß wieder auf dem Tennisplat­z stehe.

SN: Im Vergleich zum Vorjahr: Bei wie viel Prozent Ihrer Topform stehen Sie zurzeit? Das ist schwer zu sagen. Ich habe in Mallorca viele Matches spielen können und diese Matchpraxi­s ist immer wichtiger als viele Trainingse­inheiten. Die Matches, die ich vor Wimbledon habe, tun mir gut. Ein paar Prozent fehlen mir aber noch zur Topform.

SN: Sie haben mit Rainer Schüttler einen neuen Trainer. Was hat sich geändert? In Mallorca hat man während der Matches gesehen, dass Sie sich einige Wortgefech­te geliefert haben. Was bringt er Ihnen? Jeder Trainer, den ich in meiner Karriere gehabt habe, hat mir geholfen. Jeder hat etwas verändert und eingebrach­t. Rainer hat selbst auf höchstem Niveau gespielt und weiß, wie es sich anfühlt, da oben Tag für Tag gefordert zu werden. So einen Trainer hatte ich noch nie.

SN: Der frühere WimbledonS­ieger Andy Murray hat unter den Spielerinn­en einen Aufruf gestartet, wer mit ihm in Wimbledon Mixed-Doppel spielen will. 1000 Spielerinn­en haben sich gemeldet. Wäre das etwas auch für Sie? Ich bleibe wie viele andere Topspieler­innen beim Einzel. Ich habe das letzte Mal vor acht Jahren MixedDoppe­l gespielt. Irgendwann werde ich das wieder spielen, aber das ist so weit weg. Er wird schon eine Partnerin bekommen.

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