Auch Hamilton prangert die Langeweile an
In der Formel 1 brodelt es vor dem Großen Preis von Österreich am kommenden Sonntag in Spielberg. Die Überlegenheit von Mercedes wird nun sogar dem Team der Silberpfeile selbst peinlich. Spät nach dem Rennen in Le Castellet gestand es am Sonntagabend sogar Sieger Lewis Hamilton den Kritikern zu, wenn sie wegen der gebotenen Fadesse über die aktuelle Königsklasse herziehen. „Ich verstehe das, wenn Leute von Langeweile reden. Aber sie sollen nicht mit dem Finger auf uns Fahrer zeigen. Wir haben die Regeln nicht geschrieben. Wir verteilen nicht das Geld auf die Teams, so wie es derzeit der Fall ist“, sagte der fünffache Weltmeister, der beim Großen Preis von Frankreich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor Teamkollegen Valtteri Bottas gefeiert hatte. Es war der achte Saisonsieg für Mercedes im achten Rennen. Die Konkurrenz hatte nichts zu melden, es gab auch keine nennenswerten Überholmanöver.
Hamilton legte gegen die Formel-1-Führung nach: „Die Leute an der Spitze sollten anständig ihren Job machen. Sie versuchen es zwar, treffen aber seit vielen Jahren die falschen Entscheidungen.“Tatsächlich hatte in der Ära der Turbomotoren ab 2014 noch keine der vielen Änderungen am Reglement zu mehr Ausgeglichenheit im Feld geführt. Der Brite kündigte an, sich künftig mehr in die Debatten der FIA einzuschalten, wenn es um neue Regeln geht.