Neue Busse für Pendler und Touristen
Ein neues Busshuttle von der Messe in die Altstadt soll Gäste abfangen. Und 57.000 täglichen Pendlern in die Stadt sollen mehr Öffis angeboten werden: Ab Herbst eine neue Buslinie nach Rif.
SALZBURG-STADT. Er sei ja ganz froh, dass Touristen und Einheimische gern in die Altstadt Salzburg führen. Aber Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) will nicht, dass die Stimmung der Einheimischen wegen der Gäste kippt. Deshalb stellte Preuner am Montag mit Bert Brugger, dem Geschäftsführer der Tourismus Salzburg (TSG), die Linie 18 vor. Das Altstadtshuttle sieht er als Mosaikstein, um die Staus in der Stadt besser in den Griff zu bekommen. Zwei Busse pendeln entgegengesetzt Montag bis Freitag, von 9 bis 18.30 Uhr, von der Messe Salzburg zum Hanuschplatz und zurück. „In 13 Minuten ist man mit dem Bus in der Stadt – wenn der Verkehr passt“, sagt Preuner. Die Kosten für hin und retour: drei Euro für Erwachsene, zwei für Kinder, das Auto parkt kostenlos. „Wir schätzen, dass 10.000 Besucher mitfahren.“
Bert Brugger will zum einen Beherbergungsbetriebe ansprechen, damit diese die Gäste informieren. Zudem sollen Überkopfhinweiser auf der Autobahn auf das Angebot aufmerksam machen, wenn die Parkhäuser in der Stadt zunehmend voller werden. Die Kosten für das Shuttle beziffert Brugger mit 89.000 Euro. Finanziert werde der Bus durch die Ticketeinnahmen und durch das Registrierungssystem: Reisebusse müssen sich seit vorigem Jahr für einen von 15 Slots pro Stunde anmelden. Sie zahlten bisher 25 Euro, ab Montag 50 Euro. 39.500 Busse seien im vergangenen Jahr so abgefertigt worden, sagt Brugger. Das entspricht 987.500 Euro.
Stau gibt es aber nicht nur auf den Zufahrtsstraßen. Auch vor Mozarts Geburtshaus und auf dem Makartsteg bilden sich Menschentrauben. Brugger schreibt im Sommer einen Auftrag aus: „Eine externe Firma soll herausfinden, wie wir die Besucher durch die Stadt lenken, damit diese nicht auf den Trampelpfaden unterwegs sind.“Die externe Firma bekommt anonyme Handy-Bewegungsdaten, die A1 für die TSG auswertet.
Spürbare Verbesserungen soll es bald auch für Pendler geben. Basis sind die Ergebnisse einer neuen Pendlerstromanalyse. Demnach fahren täglich rund 48.000 Menschen aus dem Umland zur Arbeit in die Stadt. Hinzu kommen knapp 9000 Schüler. Die mit Abstand größte „Einfallschneise“ist laut der Untersuchung das südliche Salzachtal: Mehr als 15.000 Menschen pendeln täglich in die Stadt. Von den insgesamt rund 15.000 Auspendlern ist ebenfalls der Süden die meistfrequentierte Route.
Die erste konkrete Maßnahme ist die neue Buslinie 175, die ab Herbst Rif besser anbinden soll. Diese soll in einem 30-MinutenTakt zwischen dem Halleiner Stadtteil und dem Hauptbahnhof verkehren. „Die S-Bahn aus dem Süden wird bestens angenommen. Jetzt erweitern wir das Angebot auf der Achse westlich der Salzach “, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Die Linie soll bis zu 800.000 Euro im Jahr kosten. Wer sie betreibt, ist offen. Man wünscht sich aber, dass Niederflurbusse unterwegs sein werden, heißt es aus Schnölls Büro.
„Trends sagen: Die Zahl der Gäste wird noch zunehmen.“