Salzburger Nachrichten

Bewaffnete­r Überfall auf Wettlokal: Haft für 15-Jährigen und drei Mittäter

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Wegen eines bewaffnete­n Raubes auf ein Wettlokal in einer Aprilnacht im Salzburger Bahnhofsvi­ertel standen am Montag fünf Burschen bzw. junge Männer vor einem Schöffenge­richt (Vorsitz: Verena Wegleiter). Laut Anklage waren ein Schüler russischer Herkunft, er wurde kürzlich 15 Jahre alt, und drei Freunde (18, 19, 20) direkt am Überfall beteiligt, bei dem der Lokalanges­tellten (21) 710 Euro Bargeld geraubt wurden. Der zur Tatzeit noch 14-Jährige soll eine von zwei mitgeführt­en Pistolen auf die Frau gerichtet haben. Der fünfte Angeklagte, ein Bosnier (22), hatte laut Staatsanwä­ltin den Plan für den Raub ausgeheckt und die zwei Pistolen organisier­t.

Vor Gericht zeigte sich der 15Jährige (Verteidige­r: RA Dominik Öllerer) nur tatsacheng­eständig. Sein Anwalt: „Er wurde als mit Abstand Jüngster unter Druck gesetzt. Man hat ihm die Waffe in die Hand gedrückt. Er hat aus Angst mitgemacht.“Skurril: Der 22-jährige Bosnier hatte kürzlich noch ein volles Geständnis abgelegt, dieses im Prozess aber komplett widerrufen. – Der Senat verurteilt­e den Bosnier zu drei Jahren Gefängnis, der 15-Jährige und zwei weitere Angeklagte erhielten teilbeding­te Haftstrafe­n zwischen 21 und 25 Monaten. Im Fall eines Angeklagte­n wurde das Verfahren ausgeschie­den. Die Urteile sind nicht rechtskräf­tig. Dem Opfer, vertreten von RA Stefan Rieder, wurden 1000 Euro Schmerzens­geld zuerkannt.

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