Tauernklinikum will Pflege-FH
Ohne Ausbildung im Pinzgau befürchtet man einen Personalmangel.
Mit 2023 endet die Ausbildung von diplomierten Pflegekräften an der Krankenpflegeschule in Zell am See. So wie in ganz Österreich. Die Ausbildung im gehobenen Pflegedienst wird akademisiert und in Zukunft an einer Fachhochschule (FH) stattfinden. Aufnahmevoraussetzung ist dann im Gegensatz zu jetzt die Matura. Ohne Matura kann man den Pflegefachassistenten machen, der weniger Befugnisse hat.
In Zell am See hat man sich entschlossen, die Übergangsfrist bis 2023 auszureizen. In diesem Jahr werden die letzten Schüler aufgenommen. „Wir machen es so lange wie möglich, damit wir unseren Bedarf decken können“, sagt der Geschäftsführer des Tauernklinikums, Franz Öller. Und man will die Pflegekräfte auch in Zukunft selbst ausbilden. Die Pinzgauer streben dazu eine Lösung wie das Krankenhaus Schwarzach an, das eine Kooperation mit der FH Puch-Urstein eingehen wird. „So eine Lösung wäre auch für Zell am See möglich“, sagt Öller.
An der Krankenpflegeschule, die an das Zeller Krankenhaus angeschlossen ist, machen pro Jahr 20 bis 30 Diplompfleger die Ausbildung fertig. „Damit können wir uns gut mit Fachkräften versorgen. Sie machen das Praktikum bei uns, kennen das Haus und haben eine Verbindung zu ihm. Viele sind in der Region verwurzelt, und gehen nicht so schnell weg“, sagt Öller. Aber wenn Leute erst die Region verlassen müssten, um eine Ausbildung zu machen, dann sei es schwierig, sie wieder zurückzubringen. „Wenn die Ausbildung in Zell am See wegfällt, dann müssten wir uns auf dem freien Markt bedienen, was österreichweit schwierig ist. Das würde uns hart treffen und die Pflegeheime, die ebenfalls diplomierte Pflegekräfte brauchen, noch härter.“
Genau aus diesem Grund gibt es an der Krankenpflegeschule in Zell am See ab Frühjahr 2020 auch die nicht akademische Ausbildung zum Pflegefachassistenten. „Im ersten Jahrgang werden 20 Schüler aufgenommen“, so Öller. Derzeit sei aber die Nachfrage nicht so groß, weil viele, die keine Matura hätten, noch die Gelegenheit nützen wollten, die Ausbildung zur Diplompflegekraft zu machen, die den FH-Absolventen gleichgestellt sei.