Schätze der alten Griechen sind neuerlich ausgestellt
Mehr als zwanzig Jahre hat es gedauert, bis eine der großartigsten Sammlungen altgriechischer Kulturgegenstände wieder eröffnet ist: Seit der Vorwoche ist im Westflügel des Archäologischen Museums von Neapel die Magna-Graecia-Sammlung neu aufgestellt und zugänglich. Sie war seit 1996 unter Verschluss. Dies sei „eine der reichsten und berühmtesten Sammlungen“von vorrömischer Kultur in Italien, teilte das Museum mit. Tatsächlich: Sie enthält fantastischen Goldschmuck – etwa einen reich ziselierten Ring aus Cuma, der von griechischen Siedlern um 740 v. Chr. gegründeten antiken Stadt nordwestlich von Neapel. Oder: Eine Krone aus zarten Goldblättern stammt aus Canusium (heute Canosa) in Apulien. Hinzu kommen reich dekorierte Vasen aus dem 4. bis 6. Jahrhundert. Rund 400 Exponate wie Schmuck, Terrakotta und Rüstungen, von denen die ältesten aus dem 8. Jahrhundert sind, erinnern an die reiche Kultur, die griechische Siedler nach Sizilien und Süditalien gebracht haben. Das von ihnen mit Stadtgründungen kolonisierte und kultivierte Gebiet außerhalb des eigentlichen Griechenlands wird Magna Graecia genannt. Erst nach und nach wurden die von Griechen gegründeten Städte romanisiert.
Die Besucher der renovierten 14 Räume im ersten Stock des Museums in Neapel können neben diesen Zeugnissen vorrömischer Kultur auch römische Kostbarkeiten besichtigen: Die Mosaike der Villa dei Papiri in Herculaneum, aus Häusern in Pompej und auf Capri sind frisch restauriert. Diese sind jedoch nur mit speziellen Schuhen und für eine limitierte Zahl von Besuchern zu besichtigen.