Gustav Kuhns Kritikerinnen fühlen sich bestärkt
Nachdem die Gleichbehandlungskommission im Bundeskanzleramt in der Vorwoche in einem Gutachten sexuelle Belästigungen durch den Dirigenten Gustav Kuhn festgestellt hatte, meldeten sich die fünf Künstlerinnen zu Wort: Sie fühlen sich „erleichtert, bestätigt und endlich rehabilitiert“, teilten sie dem Sender Rai Südtirol mit. „Es war eine unbeschreibliche Belastung, was wir an Unterstellungen und Verleumdungen in den letzten eineinhalb Jahren durchgemacht haben, bis offenbar unsere konkreten Angaben jetzt endlich eine Bestätigung erfahren haben“, sagte die Schweizer Sopranistin Mona Somm im Namen der Künstlerinnen.
Gustav Kuhns Anwalt, Ex-FPÖJustizminister Michael Krüger, teilte aber mit, dass das Erkenntnis der Gleichbehandlungskommission „von uns nicht anerkannt“werde. Das Verfahren sei nicht nach rechtsstaatlichen Grundsätzen geführt.
Der Streit hatte im Februar 2018 begonnen, als der Tiroler Blogger Markus Wilhelm Vorwürfe gegen Kuhn veröffentlichte. In einem offenen Brief warfen die fünf Künstlerinnen dem Dirigenten „anhaltenden Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe“während früherer Engagements vor. Gustav Kuhn hat die Vorwürfe stets bestritten, er stellte allerdings im Sommer 2018 seine Funktion als Künstlerischer Leiter der Tiroler Festspiele Erl ruhend. Im Oktober legte er alle seine Funktionen zurück.