Pöstlberger prägte den Tour-Tag mit Solo
Ein Fluchtversuch auf der neunten Etappe der Tour de France blieb für den Österreicher unbelohnt. Ein Sturz überschattete die Etappe.
Der Südafrikaner Daryl Impey hat die neunte Etappe der 106. Tour de France gewonnen. Der 34-jährige konnte sich am Sonntag nach 170,5 Kilometern von St. Etienne nach Brioude im Sprint zweier Ausreißer gegen den Belgier Tiesj Benoot durchsetzen. Dritter wurde der Slowene Jan Tratnik. Lukas Pöstlberger führte das Feld zwischenzeitlich allein an und wurde am Ende Tages-13.
Die um den Gesamtsieg kämpfenden Athleten hatten die Führungsgruppe fahren lassen und kamen geschlossen mit einem Rückstand von mehr als einer Viertelstunde ins Ziel. Der Franzose Julian Alaphilippe verteidigte seine Spitzenposition erfolgreich, der Vorsprung auf den Italiener Giulio Ciccone (+23 Sekunden) sowie den Franzosen Thibaut Pinot (+53 Sekunden) blieb unverändert. Während Pöstlberger in der Gesamtwertung als 113. weit zurückliegt, ist sein Landsmann Patrick Konrad als 20. (2:46) weiter im Rennen um eine gute Platzierung.
Am französischen Nationalfeiertag nahm sich Pöstlberger etwas mehr als 40 Kilometer vor dem Ziel ein Herz und entriss einer 15-köpfigen Spitzengruppe, die sich früh abgesetzt hatte. Der 27-jährige Oberösterreicher konnte zwischenzeitlich fast eine Minute Vorsprung herausfahren, fast genau 15 Kilometer vor dem Ziel war auf einem Anstieg die Soloflucht aber zu Ende. Mit Rang 13 (5:26) brachte der GiroEtappensieger von 2017 trotzdem noch ein beachtliches Resultat ins Ziel, auch da das Hauptfeld nach dem kräftezehrenden Samstag wenig Ambitionen gezeigt hatte, den Flüchtigen zu folgen.
Impey ist der erste südafrikanische Etappensieger seit Robert Hunter vor zwölf Jahren. Überschattet wurde die Etappe vom Sturz des Italieners Alessandro de Marchi. Der CCC-Fahrer kam bereits zehn Kilometer nach dem Start zu Fall und blieb zunächst regungslos liegen. De Marchi wurde anschließend mit dem Krankenwagen abtransportiert und zog sich nach ersten Angaben seines Teams Risswunden im Gesicht zu.
Frankreich durfte aber an einem wichtigen Tag jubeln: Publikumsliebling Alaphilippe ist zurück im Gelben Trikot und pünktlich zum französischen Nationalfeiertag sind die Gastgeber am Sonntag ins Rampenlicht gefahren.
Der zehnte Tagesabschnitt der Frankreich-Rundfahrt führt am Montag über 217,5 Kilometer von Saint-Flour nach Albi. Dort wartet am Dienstag dann auch der erste Ruhetag auf die Profis. Am Samstag hatten der angriffslustige Alaphilippe und Landsmann Pinot den weiteren Favoriten auf der hügeligen Etappe einige Zeit abgenommen. „Die französische Allianz. Sie haben dem französischen Radsport Ehre erwiesen“, schrieb die SportTageszeitung „L’Équipe“. Auch der Sieg des Südafrikaners Daryl Impey in Brioude am Sonntag konnte die französische Party nicht stoppen, zahlreiche Zuschauer feierten auf den Straßen wieder einmal nur Alaphilippe. Der 27-Jährige startet nun auch am Montag im gelben Trikot des Tour-Führenden.