Millionenstreit tobt nach Griezmanns Transfer
Jubel bei Barcelona, Empörung bei Atlético Madrid: Wurde der Weltmeister zu billig abgegeben?
Der französische StarStürmer Antoine Griezmann zeigt sich nach seinem lang erwarteten Wechsel von Atlético Madrid zum FC Barcelona voller Tatendrang. „Ich bin sehr glücklich, voller Hoffnung und freue mich darauf, mit dem Team zusammenzuarbeiten“, sagte der 28-Jährige in einem ersten Interview mit dem vereinseigenen Sender Barça-TV. „Das Ziel ist es, alles zu gewinnen: den Pokal, die Meisterschaft und die Champions League.“In einer Videobotschaft erklärte Griezmann auf Katalanisch: „Hallo Fans! Ich bin schon da. Es lebe Barça!“Der Weltmeister sollte am Sonntagabend seinen Vertrag unterzeichnen und dann offiziell in Barcelona präsentiert werden.
Nach wochenlangem Gezerre um den Profi hatten die Katalanen den Transfer am Freitag offiziell gemacht. Griezmann erhält einen Fünfjahresvertrag bis 2024, in dem eine Ablösesumme von 800 Millionen Euro festgelegt ist. Das ist mehr, als ein Wechsel von BarcelonaSuperstar Leo Messi kosten würde (700 Millionen Euro).
Griezmann hatte bereits 2018 einen Wechsel nach Barcelona angepeilt, diesen aber in letzter Minute abgesagt. Messi und andere Spieler seien deshalb noch immer verstimmt, meinte die Zeitung „Marca“. Der 32-Jährige zeigte zunächst auch keine Reaktion auf den Neuzugang. Griezmann hingegen kann es nach eigenen Angaben kaum abwarten, mit dem Torjäger aus Argentinien zusammenzuarbeiten. Es sei eine „unglaubliche Freude“, an Messis Seite spielen zu können und ihn beim Training zu sehen, betonte er. Das nächste Spiel des FC Barcelona findet bereits am 23. Juli im Rahmen des Rakuten Cup in Japan statt, wenn der FC Chelsea der Gegner ist. Die Londoner sind am 31. Juli zu Gast bei Red Bull Salzburg.
Während die Ankündigung des Wechsels in Katalonien Begeisterung ausgelöst hat, protestierte Griezmanns bisheriger Club Atlético schon kurz nach der Bekanntmachung gegen den Transfer. Der Betrag von 120 Millionen Euro reiche nicht, um den bis 2023 laufenden Vertrag in Madrid zu lösen, hieß es. Der Hauptstadtclub gab an, dass sich Griezmann und Barça bereits vor Monaten über den Wechsel einig geworden seien, als die Klausel noch 200 Millionen Euro betrug. Diese war am 1. Juli auf 120 Millionen Euro gefallen. „Der Club hat diese Erklärung herausgegeben, weil es Beweise gibt“, sagte Präsident Enrique Cerezo.
Atlético will sich einem Bericht der Zeitung „AS“zufolge beim Weltverband FIFA über das Verhalten des Liga-Konkurrenten beschweren. Die Rojiblancos hatten sich bereits 2017 wütend an die FIFA gewandt, weil Barcelona damals Griezmann im Alleingang kontaktiert haben soll. Von der Clubleitung Barcelonas gab es zunächst keine offizielle Reaktion.