Stopp! Dieser Zugang zum See ist privat
Die heimischen Seen stehen der Öffentlichkeit nur eingeschränkt zur Verfügung. Datenjournalisten von „Addendum“haben die Ufer vermessen. Attersee
SALZBURG. Der Hinweis „Zugang nur für Berechtigte“oder ein Schild mit dem Wortlaut „Privatgrund“erklären Seeufer oft zur Privatsache. Journalisten der Rechercheplattform „Addendum“haben nun erhoben, wie öffentlich die Ufer heimischer Seen sind. Das Ergebnis: Nur ein Bruchteil der Uferflächen steht allen offen – wobei die Unterschiede groß sind. Am Wallersee ist mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Uferbereiche für jedermann zugänglich. Am Wolfgangsee sind es 16 Prozent, am Attersee 13 Prozent und am Mondsee gar nur acht Prozent. Letzterer verfügt – so wie der Wallersee – mit 38 Prozent seiner Ufer aber über einen verhältnismäßig hohen Anteil, der aufgrund von Schilfgürteln, Steilufer oder anderen natürlichen Gegebenheiten nicht zugänglich ist. Zum Vergleich: Am Attersee sind es nur elf Prozent der Uferfläche, die den See aufgrund ihres natürlichen Zustandes für Spaziergänger, Badende und Wanderer unerreichbar machen. Am Attersee sind es häufig private Anwesen, die der Öffentlichkeit den Zugang zum See versperren. Rund drei Viertel der Ufer sind dort in privater Hand. Am Mondsee stehen 54 Prozent ausschließlich für private Nutzung zur Verfügung, am Wolfgangsee 51 Prozent und am Wallersee 34 Prozent.
Als „privat“werden von „Addendum“jene Uferbereiche gewertet, zu denen es keinen öffentlichen Zugang gibt, also Flächen, auf denen Privathäuser, Restaurants samt Gastgärten oder Terrassen stehen. Auch Yachthäfen, Campingplätze oder Vereinsgelände fallen in diese Kategorie. Grundstücke, die der öffentlichen Hand gehören und an Privatpersonen, Unternehmen oder Vereine verpachtet sind, gelten ebenfalls als „privat“.
Derartige private Nutzungen sperren zum Teil am Wallersee die Öffentlichkeit aus. Der Seerundweg führt Wanderer und Radfahrer dann hinter diesen
Grundstücken vorbei. So wie die Trumer Seen steht der Wallersee im Eigentum des Landes Salzburg. Die jährlichen Einnahmen aus der Verpachtung von Uferflächen belaufen sich am Wallersee auf 610.000 Euro, jene an den Trumer Seen auf 218.000 Euro. Unter den Wallersee-Pächtern sind Privatpersonen und eine Reihe von Betrieben und Vereinen, die das meist mit entsprechender Infrastruktur ausgestattete Areal ihren Mitarbeitern oder Mitgliedern als Badegrund zur Verfügung stellen. Darunter befinden sich die Personalvertretung der Magistratsdirektion Salzburg, die Salzburg AG, die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft GSWB, der SALK-Betriebsrat, der SGKK-Betriebsratsfonds, die AK-Arbeitsgemeinschaft für Betriebssportförderung oder der Betriebsratsfonds der Landeshypothekenbank. Auch die Personalvertretung des Landes führt einen solchen Badeplatz.
Während der Mondsee im Privateigentum steht, gehören der Attersee sowie der Großteil des