Zur Kritik an der Stadtplanung
Zum Interview mit Architekt Erich Flir (SN vom 11. 7.) möchte ich einwenden, dass manche Kritikpunkte des Herrn Architekten zwar zutreffend sind, er aber offensichtlich nicht weiß, dass es in der Stadt Salzburg fast flächendeckend Bebauungspläne für als Bauland gewidmete Flächen gibt.
Man mag über deren Qualität sicherlich streiten können, aber auch seine Aussage, dass es auch beim „unvernünftigen Projekt“in der Riedenburg keine Bebauungspläne gab, stimmt einfach nicht. Ich war selbst mit Studierenden in der Sitzung des Planungsausschusses, als der Grundstufen-Bebauungsplan dort diskutiert wurde. Diesen und auch den Bebauungsplan der Aufbaustufe kann jedermann und jedefrau auf der Homepage der Stadt Salzburg finden und downloaden.
Die Problematik bezüglich Kernstadt und Umlandgemeinden ist sicherlich richtig dargestellt und ich teile auch seinen Befund. Es stimmt jedoch nicht, dass sich Stadt und Land nicht bemüht hätten, dieser Entwicklung zu begegnen. Erinnert sei hier an das Regionalprogramm des RVS 1999 (Überarbeitung 2007), an das Sachprogramm Siedlungsentwicklung und Betriebsstandorte im Salzburger Zentralraum aus 1995, an dessen Überarbeitung unter dem Titel Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum aus dem Jahr 2009 und an den Masterplan für die Kernregion Salzburg 2013. Im Letzteren war übrigens bezüglich der Verlängerung der Lokalbahn eine oberirdische Lösung enthalten, wofür das Planungsteam sehr viel Kritik einstecken musste. Warum diese Planungen nur zum Teil auf den Boden kamen, ist keine fachliche, sondern vielmehr eine politische Frage. Priv.-Doz. Dr. Franz Dollinger