Drogenring gesprengt: 20 Dealer verhaftet
Der Kärntner Polizei ist ein bedeutender Schlag gegen den organisierten Drogenhandel gelungen. Bei sechs zeitgleich durchgeführten Hausdurchsuchungen wurden 19 nigerianische Staatsbürger sowie ein 68-jähriger Österreicher mit nigerianischen Wurzeln festgenommen. Im Zuge der Polizeiaktion konnten zudem mehrere Kilogramm Heroin und Kokain – aus der Region Ferrara (Italien) nach Klagenfurt geschmuggelt – sichergestellt werden. Der Straßenverkaufswert des Suchtgifts beläuft sich auf insgesamt eine halbe Million Euro.
„Die Vernahmen der Abnehmer (rund 100 Personen, Anm.) laufen noch, wir gehen also davon aus, dass sich die Menge an Drogen noch nach oben korrigieren wird“, sagte Ermittler Mario Wurzer. Die Verdächtigen sind großteils nicht geständig: „Einer der Drahtzieher gibt zwar zu, Kokain verkauft zu haben, will aber nichts von einer kriminellen Vereinigung gewusst haben.“
Bei den Drogenkurieren, die die Ware nach Österreich gebracht haben, handelt es sich großteils um Flüchtlinge, die in Italien für diese Dienste rekrutiert wurden. Nachdem die Drogen verkauft waren, wurde das eingenommene Geld dem 68-Jährigen übergeben. Ein Teil wurde über Kuriere nach Nigeria gebracht, wo es an die Familien der Dealer übergeben wurde.
Chefermittler Philipp Glanzer sprach von einer „firmenartigen Struktur“des Drogenrings: „Die Aufgaben waren alle aufgeteilt: Von der Verteilung über den Vertrieb, die Verpackung bis hin zur Vergabe des Suchtgifts an die Subdealer.“Den 20 Verdächtigen wurde bisher der Verkauf von drei Kilogramm Heroin und zwei Kilogramm Kokain nachgewiesen.