Salzburger Nachrichten

Thiem war „komplett kaputt“

Eine Verkühlung stoppt Österreich­s Tennisstar im Montreal-Viertelfin­ale.

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Nach zwei starken Auftritten von Dominic Thiem in Montreal durfte man sich auch vom Viertelfin­al-Duell mit Daniil Medwedew viel erwarten, diesen Auftritt aber definitiv nicht. Österreich­s Tennisstar ging, von gesundheit­lichen Problemen gezeichnet, gegen den Russen 3:6, 1:6 unter. So endete der Start in die US-Hartplatz-Tour für den Kitzbühel-Sieger weniger sportlich enttäusche­nd als vielmehr mit der Sorge, wann er vor den wichtigen Wochen mit Cincinnati und den US Open körperlich wieder auf der Höhe ist.

„Ich habe mir hier eine Verkühlung eingefange­n. In den ersten zwei Partien war es nicht so tragisch, aber jetzt war ich einfach komplett kaputt“, sagte der Weltrangli­stenvierte. Thiem warf mit seiner Körperspra­che, wenig Bewegung, Gegenwehr und Power von Beginn an Fragezeich­en auf. So rückte das Match selbst in den Hintergrun­d. Die Nummer vier der Welt war in diesem Zustand nicht konkurrenz­fähig und chancenlos.

Mit 3:6 gelang ihm zunächst noch Schadensbe­grenzung. Die Frage war aber nicht, wer als Sieger vom Platz geht, sondern ob der Österreich­er die Partie zu Ende spielen würde. Thiem schlich von einer Seite auf die andere. Das Bild ähnelte jenem von den Australian Open, als er in Runde zwei gegen den jungen Lokalmatad­or und Außenseite­r Alexei Popyrin völlig entkräftet das Handtuch werfen hatte müssen. Doch aufgeben kam diesmal offensicht­lich nicht in Frage. „Ich wollte es unbedingt versuchen“, sagte er.

So aber konnte Thiem mit letzter Kraft durch einen Gamegewinn nur die „Höchststra­fe“verhindern. Endlich – durfte man behaupten – war die Leidenszei­t und der daher bizarr anmutende Auftritt von Thiem zu Ende.

Es war nicht das erste Mal, dass sich der mentale Stress in Kombinatio­n mit dem Jetlag auf sein Immunsyste­m auswirkt. Öfter schon hatte Thiem nach einem Langstreck­enflug über mehrere Zeitzonen Probleme. „Die lange Reise, der Jetlag und die Verkühlung dazu, das hat zuviel Kraft gekostet. Jetzt werde ich alles versuchen, dass ich für Cincinnati wieder fit bin.“Das nächste ATP-1000-Turnier steigt schon kommende Woche.

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BILD: SN/AP Dominic Thiem war gegen Daniil Medwedew gesundheit­lich bedingt nicht konkurrenz­fähig.

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