Bad Gastein bekommt neue Gästebetten in alten Häusern
GASTEIN. Neben dem Großprojekt am Straubingerplatz sind in Bad Gastein weitere Hotelprojekte geplant. In den nächsten Jahren wird es deshalb besonders viele Baustellen geben. Und die rege Sanierungstätigkeit könnte – so die Hoffnung – in der Folge weitere Investoren und Betreiber anlocken.
Eine Wiener Holding arbeitet an Plänen für die Revitalisierung und Erweiterung des Kurhotels Mirabell. Und das neueste Vorhaben betrifft den im Dezember 2017 geschlossenen Habsburgerhof. Dieser war ein Kurheim der Krankenversicherung der Wiener Gemeindebediensteten. Die neue Eigentümerin, die Firma einer Berliner Architektin, hat der Gemeinde nun ihre Absichten mitgeteilt. Das Haus werde künftig als „klassisches Hotel“ von der Eigentümerfirma selbst oder mittels Betreibervertrag geführt, sagt Bgm. Gerhard Steinbauer (ÖVP). Besonders wichtig ist der Gemeinde, dass es „keinen Abverkauf von Appartements nach dem bekannten und nicht bewährten, zum Teil schon gescheiterten Modell Appartementhotel“ geben werde, so der Ortschef. Die geplanten Erweiterungsbauten (zum Beispiel ein Saunatrakt) seien im Rahmen der bestehenden Flächenwidmung Erweitertes Wohngebiet möglich. Im Gebäudeinneren werde es kleinere Umbauten geben.
Die Wiedereröffnung sei zum Beginn der Wintersaison 2020/21 vorgesehen. Der Habsburgerhof hat rund 50 Betten. Eine Erhöhung der Bettenzahl um ungefähr die Hälfte erscheint möglich. Das steht allerdings noch nicht fest.
Neue Eigentümer wird wohl auch die nur zum Teil errichtete „Ferienanlage Badbruck“erhalten. Der Bauherr, eine von Niederländern geführte Projektentwicklungsgesellschaft, ist heuer in die Insolvenz geschlittert.
Sechs Appartementblöcke stehen seit mehr als einem Jahrzehnt im Rohbau leer. Ursprünglich sollte auch ein Hotel errichtet werden. Dazu kam es aber nicht. Es seien bereits Interessenten für eine Übernahme der Anlage bei der Gemeinde gewesen, sagt der Bürgermeister auf SNAnfrage. Die Gemeinde möchte dort Eigentumswohnungen für Einheimische im Hauptwohnsitz. „Bad Gastein will keine neuen Gästebetten auf der grünen Wiese“, betont Steinbauer, zumal ja im Ortszentrum die Revitalisierung der jetzt leer stehenden historischen Häuser, wie des Hotels Straubinger, anstehe.