„Die Zerstörung unseres Planeten“: Proteste gegen den G7-Gipfel
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte im September 2018 vor der UNO-Generalversammlung gesagt: „Die Zeit, da ein Klub der reichen Länder allein die Gleichgewichte der Welt definieren konnte, ist seit Langem vorbei.“Folgerichtig lud Macron jetzt zum G7-Gipfel in Biarritz auch die Staats- und Regierungschefs von Südafrika, Australien, Chile, Indien, Burkina Faso, Ägypten, Senegal und Ruanda ein. Eine Einladung des französischen Staatschefs bekamen auch Vertreter der Zivilgesellschaft – von der Jugend über die Gewerkschaften bis zu den Universitäten. Allerdings beklagen Nichtregierungsorganisationen, nur zehn Akkreditierungen erhalten zu haben – so wenige wie seit 2005 nicht mehr. Seit Mittwoch organisieren G7und Globalisierungsgegner einen Gegengipfel an den nahe gelegenen Orten Hendaye, Urrugne und Irun, um ein System zu kritisieren, „das zum Wachsen von Ungleichheit und zur Zerstörung unseres Planeten geführt hat“. Macrons Gerechtigkeitsthema nennen sie „puren Zynismus“. Rund 12.000 Teilnehmer werden bei der Protestveranstaltung erwartet. Zuvor ist von den G7-Kritikern versichert worden, dass man auf friedliche Proteste setzen wolle. Dennoch wird jetzt das Zentrum von Biarritz aus Angst vor Ausschreitungen abgeriegelt. Das Baden im Meer ist in diesen Gipfeltagen verboten. 13.200 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, unterstützt von der Armee, um die Großen der Welt abgeschirmt diskutieren oder miteinander streiten zu lassen.