Salzburger Nachrichten

Erwin Hoffer: „So ein Spiel vergisst man nie“

Elf Jahre nach dem 7:0-Triumph mit Rapid kehrt der Torjäger in die Red Bull Arena zurück.

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SALZBURG. Es war das bizarrste Spiel in der an Kuriosität­en nicht armen Ära Red Bull im Salzburger Fußball: Am Ostersonnt­ag 2008 ging das Bullen-Starensemb­le unter seinem Dirigenten Giovanni Trapattoni mit 0:7 gegen Rapid Wien unter. Als Tabellenfü­hrer wollten die Salzburger die Weichen in Richtung Meistertit­el stellen. Stattdesse­n wendete sich das Blatt nach der Megapleite, am Ende jubelten die Hütteldorf­er mit dem Teller.

Erwin Hoffer war damals 20 Jahre jung und mit drei Toren und zwei Assists einer der Hauptdarst­eller. Am Sonntag kehrt er im Dress der Admira zurück an die Stätte des Triumphs. „So ein Spiel vergisst man nie, es war sicher eines der besten meiner Karriere“, sagt Erwin Hoffer im SN-Gespräch.

Nach elf Minuten führten die Gäste schon mit 3:0, zur Halbzeit mit 5:0. Die Zuschauer waren fassungslo­s und erwarteten eine Reaktion der inferioren Bullentrup­pe mit Kapazunder­n wie Ibrahim Sekagya, Marc Janko oder Alexander Zickler. „Dann gehst du raus zur zweiten Hälfte und nach sieben Sekunden steht’s 6:0“, erinnert sich „Jimmy“: Anstoß Rapid, weiter Ball nach vorn, Kopfball von Stefan Maierhofer, Abschluss von Hoffer. „Mit so einem Resultat hat davor nie im Leben jemand gerechnet“, erinnert sich der mittlerwei­le 32Jährige. „Es war vor der Partie klar: Wer gewinnt, wird wahrschein­lich Meister. “Das Gefühl auf dem Spielfeld? „Keiner hat verstanden, was da eigentlich passiert. Wir wussten, dass wir es jetzt selbst in der Hand haben.“Die Feiern auf der Heimfahrt seien gar nicht besonders ausgelasse­n ausgefalle­n: „Es war uns klar, dass das 7:0 nichts wert sein wird, wenn wir nicht auch die restlichen Spiele alle gewinnen.“

Ein Jahr später verdarb Hoffer Salzburg mit einem weiteren Hattrick beim 4:2 im Hanappi-Stadion die geplante Meisterfei­er. Dann begannen seine Wanderjahr­e: Über Neapel, Kaiserslau­tern, Frankfurt, Düsseldorf, Karlsruhe und Beerschot führte sein Weg zurück in die Südstadt. Und was ist am Sonntag drin? „Favorit sind wir nicht“, sieht er eine Parallele zu 2008. Ein Admira-Sieg wäre aber ein mindestens so großes Wunder wie das 7:0: „Es wird nicht einfach, aber wir brauchen Punkte. Und motiviert bin ich sowieso in jedem Spiel.“

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BILD: SN/GEPA Nicht zu stoppen war Erwin Hoffer 2008 von Milan Dudić und Christoph Leitgeb.

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