Salzburger Nachrichten

Überfall auf Juweliersf­amilie: Täter hinterließ­en viele Spuren

Die drei Räuber gingen offenbar alles andere als sorgfältig vor. Die Polizei analysiert jetzt die gesicherte­n Spuren.

- Sendl

Neun Tag ist der brutale Überfall auf eine Juweliersf­amilie inzwischen her. Drei Männer waren am 15. August in die Villa am Heuberg eingedrung­en und hatten einen 41-jährigen Mann, seine 35-jährige Frau, deren beiden Kleinkinde­r sowie eine 26-Jährige über Stunden festgehalt­en. Im Zentrum der Ermittlung­en des Landeskrim­inalamts steht die Auswertung von Spuren, die die drei maskierten Räuber rund um den Tatort hinterlass­en haben.

Dem Vernehmen nach haben die Kriminalis­ten davon massenhaft viele gesichert. Dutzende Zigaretten­stummel dürften gefunden worden sein. Was ins Bild passt, dass die Männer überaus nervös gewesen sein sollen: Sie fuhren mit einem völlig ungeeignet­en Auto in ein Waldstück, das nach kurzer Zeit nicht mehr fahrtaugli­ch war und auf einer Wiese zu stehen kam. Zudem kassierten sie bei ihrer Flucht durch das Waldstück die Mobiltelef­one von Spaziergän­gern und feuerten mehrere Schüsse ab.

Auch im liegen gebliebene­n Fahrzeug und im Gebäude wurden Spuren sichergest­ellt. „Man muss schauen, ob die Spuren verwertbar sind“, sagt Polizeispr­echer Hans Wolfgruber. Weitere Details zu dem Fall werden derzeit aus „kriminalta­ktischen Gründen“nicht kommunizie­rt.

Wegen eines Kanisters war am vorvergang­enen Donnerstag sicherheit­shalber auch ein sprengstof­fkundiger Beamter beigezogen worden, wie es heißt. Doch in dem Behälter war Benzin, mit dem die Räuber das Gebäude in Brand setzten. In der Hoffnung, dass sämtliche Spuren verschwind­en. Der Sachschade­n ist enorm – er wird hinter vorgehalte­ner Hand mit rund einer Million Euro beziffert.

Noch bevor die ersten Polizisten eintrafen, war der Löschzug aus Guggenthal am Einsatzort. Mit den Arbeiten mussten die Feuerwehrl­eute dann wegen der unklaren Lage zunächst warten – bis die angerückte­n schwer bewaffnete­n Spezialkrä­fte der Polizei Entwarnung gaben.

Löschzugsk­ommandant Johannes Ebner zeigt sich mehr als eine Woche nach dem Vorfall betroffen. „Uns ist es natürlich nicht gut gegangen“, sagt er. Zumal die Familie im Ort keine unbekannte sei. „Die Kinder gehen mit jenen von Feuerwehrk­ameraden in die Schule.“

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BILD: SN/ANTON PRLIC Der Löschzug Guggenthal war noch vor der Polizei beim Wohnhaus der Familie.
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