Der Erzherzog liebte diesen Platz
Vor 190 Jahren wurde die Gamskarkogelhütte in Hofgastein eröffnet. Nicht nur die Lage auf fast 2500 Metern, auch die Geschichte ist einzigartig.
BAD HOFGASTEIN. Majestätisch thront sie auf dem 2467 Meter hohen Gamskarkogel. „Erbaut von Erzherzog Johann“– so steht es im Hüttengrundbuch. Das mag ein bisschen zu hoch gegriffen sein, aber zumindest den Auftrag zum Bau hat der Habsburger, ein großer Gastein-Freund, gegeben. Mit dem Befehl, einen Fußweg anlegen zu lassen, legte Johann letztlich auch den Grundstein zur touristischen Nutzung des Hofgasteiner Hausbergs.
Heute, Samstag, erwarten die Wirtsleute Gottfried Härtel und Elisa Thaller besonders viele Besucher. Auf den Tag genau vor 190 Jahren wurde die Gamskarkogelhütte eröffnet, selbstverständlich im Beisein Johanns und seiner Gattin Anna Plochl. Eingeladen zur Feier sind alle, die sich aus Bad Hofgastein, Bad Gastein oder Hüttschlag auf den langen Weg machen. Um einen mehrstündigen Anstieg kommt man nicht herum, weder eine Straße noch ein Lift führen auf den Gamskarkogel.
Die exponierte Lage hat auch für die Wirtsleute ihre Tücken. Nachdem die Materialseilbahn nicht mehr in Betrieb ist, müssen sämtliche Waren entweder per Hubschrauber auf die Hütte gebracht oder getragen werden. So gibt es stets auch die Bitte an die Wanderer, im Rucksack ein Stück Brennholz oder eine Flasche Trinkwasser mitzunehmen. Dafür gibt es ein Stamperl Hochprozentiges.
Selbst wenn die Hütte seit ihrer Eröffnung modernisiert wurde, ist der einfache Charakter einer hochalpinen Schutzhütte erhalten geblieben. Das Geschirr wird von Hand gespült, Strom gibt es nur eingeschränkt, Brauchwasser kommt aus dem Regentank, Handys pflegen sich in der exponierten Lage vom Netz zu trennen. Für nicht wenige ein guter Grund, zu kommen. Und zu