Salzburger mixt die Cocktails mit Bambus
Der Shaker von Mario Nestlehner besteht aus Bambus. In den Cocktails stecken Strohhalme und ein paar Tropfen Bitter aus dem Rohstoff.
Seit zehn Jahren ist Mario Nestlehner Barkeeper. In der Zeit habe sich beim Zubehör nichts verändert, sagt der 31-jährige Salzburger. Das wollte er ändern. Eine Reise nach Thailand brachte ihn auf einen besonderen Rohstoff: Bambus.
Fünf Jahre lang entwickelte er dann einen Prototyp für einen Cocktail-Shaker aus dem asiatischen Holz. Die Herausforderung dabei: Das Gefäß musste dicht sein – selbst wenn es geschüttelt wird. Und das Zubehör soll im Geschirrspüler zu reinigen sein. Die Lösung war ein Magnetverschluss und eine spezielle Beschichtung. „Mit dem Magnetverschluss kann man sehr schnell arbeiten, er erleichtert das Öffnen“, sagt Nestlehner. Das sei praktisch für Hobby-CocktailShaker – aber auch für Profis: „Wenn ein Barkeeper an einem Abend 100 Cocktails mixt und jedes Mal fünf Sekunden spart, hat er am Ende des Tages 500 Sekunden mehr beim Gast verbracht.“
Mit dem Prototyp reiste der 31Jährige heuer im Jänner schließlich nach Vietnam, in ein kleines Dorf 50 Kilometer von Hanoi entfernt. Dort lebt sein Partner, der die Shaker für Nestlehner herstellt. „Ich habe mir angesehen, wie sie dort arbeiten – und wir entlohnen sehr fair, weit über dem Durchschnitt in Vietnam.“
Aber warum so weit reisen? Läge heimisches Holz nicht deutlich näher? „Bambus ist sehr robust und nachhaltig. An einem Tag wächst er einen Meter“, sagt der Salzburger. Dadurch sei die Balance zwischen Abholzung und Nachwachsen leichter zu wahren.