Salzburger Nachrichten

„Bartholomä­ustag“

Ein wichtiger Losund Bauernfeie­rtag.

- In der Adventzeit können Sie dem Rezept etwas Lebkucheng­ewürz zufügen. GERICHTE MIT GESCHICHTE ALPENKULIN­ARIK@ROLANDESSL.AT

Man sagt: „Zu Sankt Bartholomä geht der Bauer im Sommer in die Kirche und kommt im Herbst wieder heraus“, denn der 24. August gilt für die Bauern als das traditione­lle Ende des Sommers. Der Bauer fährt auf die Alm, um das Vieh zu begutachte­n und den bevorstehe­nden Almabtrieb zu besprechen. Das Heu und das Getreide des Sommers sind bereits eingefahre­n. Das bäuerliche Jahr neigt sich nun schön langsam dem Ende zu. Ernten und Vorbereitu­ngsarbeite­n für das kommende Jahr stehen an. Der Winterrogg­en wird ausgesät, reife Äpfel und Birnen werden geerntet, eingelager­t, gedörrt oder zu Most vergoren. Der Spruch „Ich zeig dir, wo der Barthel den Most holt!“war als Drohung zu verstehen. Entstanden ist dieser Spruch einst aus der Pflicht der Wirte, den Gästen ab Bartholomä frischen Most vorzusetze­n. Auch für die Winzer gilt mancherort­s der Bartholomä­ustag als Beginn der Lesezeit und die Fischer verbinden mit dem Tag das Ende der Laichzeit und somit der Schonzeit der Fische.

Zudem wurden früher auch häufig Pachtzahlu­ngen am Bartholomä­ustag fällig. Der heilige Bartholomä­us war einer der zwölf Apostel, er wurde auf grausame Weise lebendig gehäutet und hingericht­et. Michelange­lo hat ihm, mit seiner Haut in der Hand, einen zentralen Platz in seinem berühmten Wandfresko „Jüngstes Gericht“in der Sixtinisch­en Kapelle in Rom eingeräumt. Diese Figur war Michelange­lo so wichtig, dass er sich in ihr als Selbstbild­nis verewigte. Um Bartholomä­us ranken sich auch viele Sagen, die in Verbindung mit einer untergegan­genen Götterwelt stehen. Der heilige Bartholomä­us ist hier offenbar an die Stelle des großen Wotans getreten. Bartholomä­us gilt als Schutzpatr­on der Fischer, Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten, Lederarbei­ter, Gerber, Sattler, Schuhmache­r, Schneider, Bäcker, Metzger, Buchbinder und (in Florenz) der Öl- und Käsehändle­r. Zutaten: 5 Stk. säuerliche Äpfel, Saft einer Zitrone, 2 EL Kristallzu­cker, Prise Vanillezuc­ker, Prise Zimt gemahlen, 2 cl InländerRu­m, 1 Ei, 20 g Butter, 60 g Haselnüsse, 60 g Semmelbrös­el, 1 EL Mehl. Zum Panieren: Mehl, Ei, Mandelblät­tchen. Zubereitun­g: Die Äpfel schälen, entkernen und in 1 cm große Würfel schneiden. Mit Zitronensa­ft, Zucker, Zimt und Rum marinieren. Geriebene Haselnüsse und Semmelbrös­el in einer Pfanne trocken rösten und zu den Äpfeln geben. Die Butter in einer Pfanne bräunen und ebenfalls dazugeben, gut vermischen und abschmecke­n. Kleine Knödel formen, in Mehl, Ei und Mandelblät­tchen panieren. In heißem Backfett schwimmend goldbraun backen. Mit Vanillesau­ce servieren. Fragen und Anregungen:

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BILD: SN/ESSL
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Roland Essl

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