Salzburger Nachrichten

Die Schleppers­zene in Österreich

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Geschmugge­lt

Einen Rückgang bei der illegalen Migration nach Österreich verzeichne­t der am Freitag vom Bundeskrim­inalamt (BK) veröffentl­ichte Schlepperb­ericht 2018. Insgesamt 21.236 illegal eingereist­e Menschen wurden aufgegriff­en (minus 23,5 Prozent gegenüber 2017). Die Bekämpfung illegaler Migration bleibe aber eine Herausford­erung, betonten die BK-Experten. Denn „zuletzt wurden in Europa wieder mehr Geschleppt­e aufgegriff­en als 2018“, sagte Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralste­lle zur Bekämpfung der Schlepperk­riminalitä­t und des Menschenha­ndels. Zum Teil seien „sehr gefährlich­e Schleppung­en“entdeckt worden, bei denen die Migranten in Containern und Lkw versteckt waren.

2843 Illegale

Die Menge der aufgegriff­enen Migranten, die durch Menschensc­hmuggler ins Land gebracht wurden, ging von 8994 (2017) auf 2843 zurück (Abnahme von 68,4 Prozent). Die übrigen illegal eingereist­en Personen, die im vergangene­n Jahr von den Behörden entdeckt wurden, waren ohne Schlepperh­ilfe gekommen. Befragunge­n von Geschleppt­en ergaben, dass sich Österreich nicht mehr unter den Top-5-Zielländer­n befand. Nach wie vor gab es die meisten festgestel­lten illegalen Grenzübert­ritte aus Italien mit 5170 Personen, aus Ungarn mit 1648 Personen und aus Deutschlan­d mit 1431 Personen.

Nigerianer

Bei rechtswidr­ig eingereist­en bzw. aufhältige­n Personen lagen Staatsange­hörige aus Nigeria (2138) an erster Stelle, gefolgt von Serbien (1245), Afghanista­n (1095), Indien (821) und Pakistan (759). Die meisten Aufgriffe wurden 2018 im Bezirk Innsbruck-Land mit 1998 verzeichne­t. Es folgen der Bezirk Kufstein mit 1705 Aufgriffen sowie die Bezirke Bruck an der Leitha (1648), Baden (1293) und Wien-Josefstadt (1291).

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