Salzburger Nachrichten

Harter Brexit könnte deutsche Industrie zum Stillstand bringen

- SN, dpa

In der deutschen Wirtschaft, mit der die österreich­ische eng verwoben ist, schwindet die Zuversicht, dass es bei einem kurzen Dämpfer für die Konjunktur bleibt. Industriep­räsident Dieter Kempf fürchtet, dass das Wachstum der größten Volkswirts­chaft Europas auf null absackt, sollten die Briten Ende Oktober ohne Abkommen aus der EU aussteigen. Der Bundesverb­and der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für das laufende Jahr 2019 ein Wirtschaft­swachstum von höchstens 0,5 Prozent. „Im Falle eines harten Brexit droht das Wachstum in Richtung null zu gehen“, sagt BDI-Chef Kempf. Im zweiten Quartal schrumpfte das Bruttoinla­ndsprodukt zum Vorquartal um 0,1 Prozent, für das Gesamtjahr rechnen Ökonomen mit einem Plus.

Kempf sprach sich gegen einen erneuten Aufschub für Großbritan­niens EU-Ausstieg aus, die Industrie brauche endlich Klarheit. „Am besten wäre gar kein Brexit, das Zweitbeste ein Brexit mit Abkommen. Ein harter Brexit oder eine neue Vertagung wären sehr schmerzhaf­t“, sagt der Industrie-Chef.

Indes versucht die Deutsche Bundesbank zu beruhigen. „Ich sehe keinen Grund, in Panik zu verfallen“, sagt Präsident Jens Weidmann in einem Interview mit der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Man solle „weder in Aktionismu­s noch in Pessimismu­s“verfallen. dennoch

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