Rhinozeros-Horn und die TCM
Ich würde gern auf Ihren Artikel vom 19. 8. 2019 „NashornWildern im Darknet“Bezug nehmen, da das Aussterben des Nashorns immer wieder unweigerlich und fälschlicherweise mit der Traditionellen Chinesischen Medizin in Verbindung gebracht wird.
Der Besitz von etwas, das extrem selten und teuer, nur illegal und durch bestialisches Abschlachten zu erwerben und elitär vernetzten Kreisen vorbehalten ist, mag potenzsteigernd wirken. Ansonsten gibt es weder in den alten, überlieferten Texten noch nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen einen Hinweis auf eine aphrodisierende Wirkung des Rhinozeros-Horns. Dennoch hält sich dieser Mythos hartnäckig und wird auch von den Medien immer wieder verbreitet. In Österreich verordnete und über Apotheken abgegebene chinesische Arzneimittel werden natürlich nicht nur auf Verunreinigungen durch Pestizide und Schwermetalle getestet, sondern entsprechen selbstverständlich auch der Artenschutzverordnung.
Der Erwerb von Nashornhorn – ob aus volksmedizinischem Aberglauben oder als Statussymbol – hat mit TCM nichts zu tun. Nur weil es beim Rhinozeros auf der Nase steht, handelt es sich doch nur um Hornsubstanz, da kann man auch gleich Nägel kauen. Dr. Claudia Dietz,