Nach Tor-Inferno verschonte Red Bull Salzburg die Admira
Mit drei Treffern in sechs Minuten erledigte der Serienmeister das harmlose Tabellenschlusslicht früh. Danach fehlte beim 5:0-Sieg lange die letzte Konsequenz vor dem Tor.
SALZBURG. Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg marschiert weiter unaufhaltsam durch die noch junge Saison. Admira Wacker war am Sonntag in der fünften Runde das fünfte Opfer der Bullenherde. Gegen die harmlosen Südstädter verabsäumten sie beim 5:0 (3:0) einen noch höheren Erfolg. Jesse Marsch hat als erster Trainer der Ära Red Bull seine ersten fünf Ligaspiele siegreich beendet.
Am 27. November 2016 hat zuletzt ein gegnerisches Team drei Punkte aus der Red-Bull-Arena mitnehmen können. Es war die Admira, die damals überraschend mit 1:0 gewann. 1001 Tage sind seither vergangen, vom seinerzeitigen Siegerteam begann am Sonntag nur Torhüter Andreas Leitner. In 13 Begegnungen mit Red Bull Salzburg hat der leidgeprüfte Schlussmann 31 Mal hinter sich greifen müssen. Diesmal kamen fünf weitere Tore dazu.
Dabei begannen die Südstädter durchaus engagiert und mutig. Die Salzburger Abwehr, erstmals in einem Pflichtspiel mit dem Zwölf-Millionen-Euro-Zugang Maximilian Wöber, brauchte einige Zeit, um ins Spiel zu kommen.
Dennoch waren die Salzburger das bestimmende Team. In der 22. fiel die Führung mit skurriler Vorgeschichte. Zuerst bekam kaum jemand im Stadion mit, dass Schiedsrichter Harald Lechner bei einem Zweikampf an der Torraumgrenze zwischen Hee-Chan Hwang und Christoph Schösswendter Elfmeter gepfiffen hatte. Selbst die Salzburger wunderten sich. Hwang selbst verwertete zum 1:0. Es ging weiter mit Geschenken, diesmal war es der Admira-Verteidiger Sebastian Bauer, der bei einer hohen Vorlage von Erling Haaland ein Luftloch schlug. Hwang traf nur zwei Minuten nach der Führung ein zweites Mal. Beim Schuss zum 3:0 von der Strafraumgrenze hatte Haaland praktisch freie Bahn (28.). Nach dem sechsminütigen TorInferno gelang gegen eine völlig auseinanderfallende Admira dann lange kein weiteres Tor. Die Bullen versuchten allzu oft, es besonders schön zu machen und Kabinettstückchen zu bieten.
Es war kein Zufall, dass die frischen Offensivkräfte Patson Daka (71.) und Sekou Koita (81./Elfer nach Foul an Haaland) die Torpause doch noch beendeten.
Trainer Jesse Marsch war zufrieden: „Es war nicht einfach für uns. Aber die Mentalität war heute top, darauf bin ich stolz.“Neuling Max Wöber meinte: „Natürlich macht es einfacher, wenn man in der ersten Halbzeit 3:0 führt, da spielt es sich dann auch das restliche Spiel einfacher runter.“
Fazit: Red Bull Salzburg sucht weiterhin nach ernsthaften Herausforderungen – die kommen wohl erst in der Champions League.