Lewandowski trifft in Gerd-Müller-Manier
Der polnische Stürmer erzielte bisher alle Ligatore des FC Bayern und ist für seinen Sportdirektor „unverzichtbar“.
Selbst die neue Bundesliga-Attraktion Philippe Coutinho trat komplett in den Hintergrund und verneigte sich vor Robert Lewandowski. „Das ist einfach aufregend“, sagte Coutinho zum überragenden Saisonstart von Bayern Münchens Super-Torjäger und Alleinunterhalter Lewandowski, „er ist eine Legende“. Und diese Legende wird den Bayern wohl noch einige Jahre erhalten bleiben. In Kürze soll der bis 2021 gültige Vertrag um weitere zwei Jahre verlängert werden. In zwei Wochen trifft Lewandowski mit Polens Nationalteam in der EM-Qualifikation auf Österreich.
Seine Bedeutung unterstrich der 31-Jährige beim 3:0 (1:0) des Rekordmeisters bei Schalke mit den Bundesligatoren 205, 206 und 207 im 292. Spiel. Mit einer Torquote von 0,7 pro Partie ist Lewandowski der einzige Spieler in 56 Jahren Bundesliga, der annähernd an den großen Gerd Müller (0,85) herankommt. Das dürfte eine gute Verhandlungsposition bei den anstehenden Gehaltsgesprächen sein. „In jeder Saison kann ich allein etwas Besonderes machen, aber ich versuche, der Mannschaft zu helfen“, sagte Lewandowski nach seinem zweiten persönlichen Galaauftritt binnen einer Woche. Schon beim enttäuschenden 2:2 zum Saisonauftakt gegen Hertha BSC hatte er doppelt getroffen. Damit schoss Lewandowski alle fünf Bayern-Tore in der noch jungen Saison allein. Wohl noch in dieser Spielzeit dürfte Lewandowski in der ewigen Torjägerliste an Manfred Burgsmüller (213 Tore) und Jupp Heynckes (220) vorbeiziehen. Der Pole ist zudem früh auf Kurs in Sachen dritter Torjägerkanone am Stück und der fünften insgesamt. Damit hätte er nur noch zwei weniger als Gerd Müller.
„Robert Lewandowski war natürlich sensationell gut. Seine Effizienz und seine Kaltschnäuzigkeit sind einzigartig“, meinte Trainer Niko Kovač, und Hasan Salihamidžić befand: „Lewa ist Wahnsinn. Er ist ein Stürmer, den man sich nur wünschen kann. Ein Wort: unverzichtbar.“
An diesen Stellenwert erinnerte Lewandowski mit seinem Auftritt, nachdem tagelang nur über Coutinho gesprochen worden war. Der Brasilianer soll ein Mosaikstein auf dem Weg zum vor allem auch von Lewandowski ersehnten ersten ChampionsLeague-Titel seiner Karriere sein. „Unser Kader ist optimal“, sagte Lewandowski nach den Zugängen von Coutinho, Ivan Perišić und Mickaël Cuisance.