Hilfe aus Hongkong für Salzburgs Kämpfer
Starke Trainingspartner und ein erfahrener Coach sorgen für neue Impulse im Kampf um Olympia.
KARATE SALZBURG. Um seine Talente zu Olympia 2020 in Tokio zu bringen, ist Karatetrainer Manfred Eppenschwandtner kein Aufwand zu viel. „Ich spiele derzeit das Mädchen für alles für unsere Gäste aus Hongkong“, erzählt der Salzburger. So fährt er seit letztem Montag William Thomas und sein fünfköpfiges Kämpferteam zwei Mal täglich zum gemeinsamen Training ins Sportzentrum Mitte, kümmert sich um Unterkunft und Verpflegung und organisiert zur Entspannung kleine Sightseeingtouren.
„Ich freue mich, dass sie unsere Einladung nach Salzburg angenommen haben. Das sind alles super Kämpfer, mit solchen Topleuten wollen wir uns im Training matchen. Das bringt uns weiter“, erklärt Eppenschwandtner. „Wir haben unsere Besten mitgenommen“, bestätigt auch Gastcoach Thomas, der in Hongkong ein Trainingszentrum mit 50 Athleten und acht weiteren Coaches leitet.
In Salzburg wechselt er sich bei der Trainingsleitung mit seinem Salzburger Kollegen ab. „Ich höre auch bei Manfred genau zu und schaue, was ich davon mitnehmen kann. Er passt bei meinem Training aber auch genau auf“, berichtet Thomas. An Erfahrung mangelt es dem gebürtigen Engländer jedenfalls nicht. Als aktiver Kämpfer kürte er sich mehrmals zum Welt- und Europameister. Danach verdingte er sich als Sportlehrer, bis er 2011 das englische Nationalteam übernahm. 2017 wechselte schließlich nach Hongkong.
Was ihn als Coach ausmacht? „Bei mir steht nicht der Kämpfer, sondern die Person und der Charakter im Mittelpunkt“, betont Thomas. Bei den Trainingssessions in Salzburg, zu denen er wegen der politischen Proteste samt Flughafensperre in Hongkong erst verspätet anreisen konnte, konzentriert er sich allerer dings auf Taktik und Technik. „Zudem schauen wir, dass wir so viel wie möglich miteinander kämpfen“, sagt Coach Thomas.
Das Salzburger Team ist von den intensiven Einheiten jedenfalls begeistert. „Für uns ist das einfach super“, erklärt etwa Robin Rettenbacher. „Die Trainingspartner sind enorm stark. Und wir freuen uns immer, wenn wir Neues dazulernen können.“