Politik oder Schule: Wer braucht hier Nachhilfe?
Nachhilfe ist in Salzburg ein außerschulisches Thema und eines, das mit hohen Ausgaben verbunden ist. Sechs Millionen Euro geben Eltern in Salzburg dafür jährlich aus. Wer sich das nicht leisten kann, und nicht nicht das Glück hat, ein entsprechendes kostenloses Angebot in seiner Umgebung zu finden, hat Pech gehabt. Im vergangenen Schuljahr waren das 2500 Schüler. Jetzt kann man darüber diskutieren, ob immer alle Kinder im für sie passenden Schultyp sitzen – die Geldtasche der Eltern sollte aber in keinem Fall das Entscheidungskriterium sein. Nachhilfe ist in Salzburg bisher eine reine Privatangelegenheit. Kostenlose Angebote werden von Vereinen, zum Teil auch von Ehrenamtlichen getragen. Das ist ehrenwert, kann aber niemals flächendeckend zur Chancengleichheit beitragen. Die Idee, eine kostenlose Nachhilfe zur schulischen Angelegenheit zu machen und in die Nachmittagsbetreuung zu integrieren, ist ein Schritt in Richtung Chancengleichheit. Die beschlossene Bedarfserhebung für ein entsprechendes Pilotprojekt fand aber nicht statt. Das Bildungsressort erklärte sich für unzuständig, weil: Nachhilfe ist ja eine außerschulische Angelegenheit und daher nicht Aufgabe des Bildungsressorts. Ja, eh. Genau das soll sich ja ändern.