„Kranzlfahren“stößt Verkehrsdebatte an
In den nächsten Wochen soll es beim Franz-Josefs-Kai durch ein Provisorium wieder möglich sein, von Mülln geradeaus zur Staatsbrücke zu fahren. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat angekündigt, das „Kranzlfahren“zu beenden. Gemeint ist die Extraschleife, die Autofahrer nehmen müssen, seit die Griesgasse vor vier Jahren zur Flaniermeile umfunktioniert wurde.
Bürgerlisten-Klubchefin Inge Haller weist nun dezent darauf hin, dass das „Kranzlfahren“eine ÖVP-Idee war, ein „Schildbürgerstreich“von der damaligen Baustadträtin Claudia Schmidt. Wenn die ÖVP das jetzt ändere und gleichzeitig die Gstättengasse autofrei gestalten wolle, dann führe kein Weg daran vorbei, das Neutor vom Durchzugsverkehr zu befreien. „Ansonsten bricht die Münzgasse, die jetzt schon enorm belastet ist, verkehrsmäßig zusammen. Die Altstadt muss eine echte verkehrsberuhigte Zone werden. Alles andere ist Retro-Verkehrspolitik aus den 1970ern“, meint Haller.
Auch die Neos wollen eine Verkehrsschikane in der Stadt beseitigen – konkret jene beim Rudolfsplatz an der Nonntaler Brücke. Auch dort fahre man nämlich ein „Kranzl“. Neos-Gemeinderat Lukas Rößlhuber sagt: „Beim Kreisverkehr beim Landesgericht muss man ja zwei Mal über die Brücke fahren. Eine einzige Schikane. Wir werden einen Antrag einbringen, um dieses Hin- und Herfahren zu beenden.“Insgesamt gebe es immer nur Einzelmaßnahmen, kritisiert Rößlhuber. Auf ein städtisches Gesamtverkehrskonzept warte man seit Jahrzehnten.