Erzbischof versuchte, die Wogen zu glätten
Generalvikar Rasser und Erzbischof Lackner stellten sich im Konflikt um Pfarrer den Bergheimern.
Es waren zwei anstrengende Stunden voller Emotionen für Erzbischof Franz Lackner und seinen Generalvikar Roland Rasser: Zusammen mit Dechant und Militärpfarrer Richard Weyringer sowie dessen Stellvertreter Virgil Zach beantworteten sie am Montagnachmittag die Frage nach dem „Warum“für die Versetzung von Pfarrer Christoph Gmachl-Aher. Dieser war am Vortag aus der Gemeinde verabschiedet worden, mit 1. September übernimmt der Nigerianer Pascal Opara die Stelle.
Rund 70 Bergheimer waren zur angekündigten Sprechstunde gekommen. Anstelle von Einzelgesprächen stellte sich das Team der Erzdiözese dann der ganzen Gruppe. „Wir haben versucht, die sachlichen Gründe für unsere Entscheidung darzulegen“, schildert der für Personalagenden zuständige Generalvikar Rasser. Das sei nicht immer gelungen, aber jedenfalls einen Versuch wert gewesen, denn: „Wir haben volle Einsicht in unsere Überlegungen vermittelt.“Man habe die Stärken in der Seelsorge des nun in die Militärdiözese versetzen Pfarrers hervorgehoben, aber auch über manche Schwächen gesprochen. Manche Hintergründe seien den Bergheimern bis zur Aussprache am Montagnachmittag nicht bekannt gewesen. „Die emotionale Solidarität war aber so groß, dass es letztlich doch zum Großteil unverständlich geblieben ist. Ein Teil kann die Entscheidung immer noch nicht akzeptieren“, räumt Rasser ein. Für ihn sei die Aussprache eine Bestätigung dafür, dass es einen klaren Schnitt und einen Neuanfang brauche. „Wir hoffen sehr, dass dieser Neuanfang mit großer Behutsamkeit den Weg aller zueinander ebnen kann. Das wird aber sicher eine Zeit lang dauern“, sagt Rasser.
Denn auch das habe das Gespräch mit den Bergheimern gezeigt: Die Pfarrgemeinde sei gespalten, es gebe klare Polarisierungen. Gegenüber einer kleineren Gruppe – jene, die die Entscheidung der Erzdiözese nachvollziehen können – seien „empfindliche Gehässigkeiten zutage getreten“, schildert Roland Rasser. Nun gelte es die sichtbar gewordenen Gräben nicht weiter zu vertiefen, sondern an ein zukünftiges Miteinander zu appellieren.