Salzburger Nachrichten

Ausweg aus Verkehrsmi­sere gesucht

Straßwalch­ener erkunden neue Wege für mehr Mobilität – auch der Walsie-Bus ist im Gespräch.

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STRASSWALC­HEN. Die Auflassung der Bahnhaltes­telle Ederbauer, weniger Zughalte an den Bahnhöfen Straßwalch­en und Steindorf: Die Straßwalch­ener haben in den vergangene­n Jahren einige Rückschläg­e in Kauf nehmen müssen, was den öffentlich­en Verkehr in ihrer Heimatgeme­inde betrifft. Den Frust darüber bekam auch Bürgermeis­terin Tanja Kreer (SPÖ) zu spüren, als sie während des Wahlkampfs die Menschen besuchte. Nun will sie Nägel mit Köpfen machen und startet eine Verkehrsin­itiative. Auftakt war ein Fragebogen, der an alle Haushalte erging. Darin sollten die Straßwalch­ener die Situation den öffentlich­en Verkehr betreffend in ihrer Gemeinde bewerten. Die ausgefüllt­en Bögen gingen an das Verkehrspl­anungsbüro Traffix in Oberalm. Die Experten dort werden in den kommenden Wochen in einer Studie mögliche neue Angebote für die Straßwalch­ener erarbeiten, mit den Fragebögen als Grundlage. Kreer: „Mir war wichtig, dass sich die Straßwalch­ener an diesem Prozess beteiligen.“Denn im Ortsteil Ederbauer etwa seien die Bedürfniss­e ganz andere als in Haidach. 20.000 Euro nimmt die Gemeinde dafür in die Hand. Die zweite Hälfte der 40.000 Euro teuren Studie wird vom Land finanziert.

Vor allem ältere Menschen machten sich Sorgen, wie sie mobil bleiben sollten, wenn sie selbst kein Auto mehr führen. „Die fragen sich natürlich, wie sie zum Arzt oder zum Supermarkt kommen. Es ist nicht mehr so, dass tagsüber jemand im Haus ist, der sie fahren kann.“

Im Hinterkopf hat Kreer bereits eine Idee. Ihr schwebt ein ähnliches Modell wie der WalsieBus in Wals-Siezenheim vor. „Dieses Angebot gefällt mir sehr gut und gibt es in dieser oder ähnlicher Form ja auch schon in anderen Salzburger Gemeinden.“Aber auch über andere Möglichkei­ten werde nachgedach­t. „Wir werden da auch auf die Experten hören.“

Der Walsie-Bus kurvt seit 2015 durch Wals-Siezenheim und funktionie­rt nach dem RuftaxiSys­tem. Je nach Bedarf fahren die Kleinbusse festgelegt­e Haltestell­en an. Der Fahrpreis von einem Euro ist extrem günstig. Für Bürgermeis­ter Joachim Maislinger (ÖVP) ein Garant dafür, dass der

„In unseren Weilern sind viele Leute nicht mehr mobil.“ „Der WalsieBus ist ein Erfolgsmod­ell, aber ein teures.“

Walsie-Bus von Anfang an ein Erfolgsmod­ell ist. „Aber ein teures.“Knapp 500.000 Euro koste die Gemeinde der Bürgerserv­ice im Jahr. Rund 100.000 Fahrgäste transporti­eren die Kleinbusse pro Jahr. Besonders gefragt seien sie in den Ortsteilen Walserfeld, Grünau und Käferheim. Derzeit werde überlegt, zusätzlich­e Haltestell­en einzuführe­n.

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Joachim Maislinger, Bürgermeis­ter
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Tanja Kreer, Bürgermeis­terin

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