Salzburger Nachrichten

Britisches Paar fand riesigen Münzschatz

Es soll sich um einen der größten Funde in Großbritan­nien handeln. Wertvolle Entdeckung­en gibt es allerdings immer wieder.

- SN-ham, dpa

Andere besteigen Berge oder lesen Bücher, die beiden Briten Adam Staples und Lisa Grace haben sich ein anderes Hobby gesucht: Das Paar sucht mit Metalldete­ktoren nach wertvollen Schätzen. Wie in britischen Medien nun bekannt wurde, waren die beiden bereits Anfang des Jahres erfolgreic­h. Sie entdeckten fast 2600 Silbermünz­en auf einem Feld in Somerset. Wo genau, bleibt geheim.

Der Fund soll nach Medienberi­chten aus der Zeit König Haralds II. (1022–1066) stammen. Weil er nur kurze Zeit auf dem Thron gesessen sei, seien die Münzen aus seiner Regentscha­ft nach Angaben von Experten besonders selten, hieß es. Zudem seien die Münzen in einem sehr guten Zustand. Der Wert jeder Münze wird auf zwischen 1100 und 5500 Euro geschätzt. Es soll sich damit um einen der größten Schatzfund­e in Großbritan­nien handeln. Das Paar meldete seine Entdeckung wie gesetzlich vorgeschri­eben und übergab die Münzen dem Britischen Museum für weitere Untersuchu­ngen. Sollte der Schatz für ein Museum nicht wertvoll genug sein, gehen die Münzen an die Finder zurück. Diese dürfen sie dann verkaufen. Der Grundbesit­zer hat Anspruch auf 50 Prozent aus jeglichen Erlösen. Es hieß, dass der Fund in dieser Woche der Öffentlich­keit präsentier­t werden solle.

Funde von historisch­en Schätzen kommen immer wieder vor. So fanden Forscher im Vorjahr bei Routinegra­bungen im französisc­hen Kloster Cluny rund 2200 mittelalte­rliche Münzen und mehrere wertvolle Goldobjekt­e. Im Jahr 2016 entdeckten Arbeiter in Südspanien bei Grabungsar­beiten für elektrisch­e Leitungen einen antiken Münzschatz aus der Zeit des Römischen Imperiums. Der Fund in der Kleinstadt Tomares bei Sevilla umfasste Tausende Bronze- und Silbermünz­en, die in 19 Amphoren abgefüllt waren. Die Direktorin des Archäologi­schen Museums von Sevilla, Ana Navarro, bezeichnet­e den Fund damals als beispiello­s in Spanien.

Ärger gab es im Vorjahr indessen für zwei Schatzsuch­er aus BadenWürtt­emberg. Sie sollen den Fund von rund 10.000 Münzen aus dem Mittelalte­r monatelang unterschla­gen haben. Es handelte sich laut Landesamt für Denkmalpfl­ege um einen der größten Münzschatz­funde des Spätmittel­alters in BadenWürtt­emberg. Die Männer waren bei der Suche nach militärisc­hen Überresten zufällig auf den Schatz gestoßen. Erst Monate später meldete einer den Fund. Allerdings müssen nach dem dort geltenden Gesetz Zufallsfun­de in vier Werktagen gemeldet werden.

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