Optimisten leben länger
Die Unterschiede zu Pessimisten sind zum Teil eklatant.
Optimisten haben größere Chancen auf ein hohes Alter als Pessimisten. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam um Lewina Lee von der Boston University School of Medicine in einer Studie, für die man Datenbanken mit den Krankheitsgeschichten verschiedener Berufsgruppen auswertete. Knapp mehr als 70.000 Menschen wurden so in die Untersuchung einbezogen. Bei allen war mit Fragebögen und Tests ermittelt worden, ob sie eher optimistisch oder eher pessimistisch sind.
Die Wissenschafter konnten zeigen, dass Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung besonders gute Aussichten haben, 85 Jahre oder älter zu werden. Die Frauen in der besonders optimistischen Gruppe lebten im Schnitt um 15 Prozent länger als die in der pessimistischsten Gruppe. Bei optimistischen Männern betrug der Unterschied in der Lebenszeit elf Prozent. Die Chance, 85 oder älter zu werden, war bei der Gruppe der größten Optimistinnen um nicht weniger als 50 Prozent größer als bei den stärksten Pessimistinnen. Bei den Männern betrug hier der Unterschied sogar 70 Prozent. Welche Erklärungen können die Forscher zu diesen Ergebnissen liefern? Zum einen kam heraus, dass die Optimisten auch dann länger leben, wenn sie die gleiche Lebensführung wie die Pessimisten haben. Also sich zum Beispiel gesund ernähren, wenig rauchen oder Sport treiben. Daher gehen Lewina Lee und Kollegen auch auf Basis anderer Untersuchungen davon aus, dass optimistische Menschen ihre Emotionen und ihr Verhalten besser regulieren können. Dadurch erholten sie sich besser von Stressituationen und Schwierigkeiten, erklärt Co-Autorin Laura Kubzansky. Auch seien Optimisten unter Umständen besser sozial integriert, was sich auch positiv auf die Lebenserwartung auswirken kann.
Optimismus ist zum Teil genetisch bedingt, kann aber auch erlernt werden, wie die Forscher betonen. Als Optimist gilt, wer daran glaubt, dass gute Dinge passieren werden und die Zukunft erstrebenswert ist.