Jetzt auch noch die anderen Manderl: Playmobil wird Filmstoff
Beatles oder Stones? Das orange Twinni oder das grüne? Und das Piratenschiff von Lego oder das von Playmobil? Manches ist geeignet für erbitterte Streite unter Freundinnen und Freunden, an der Spielzeugfront war die Sache immer unentschieden: Die dänischen Legosteine erlauben durch den multiplen Einsatz mehr Baukreativität als die deutschen PlaymobilManderl, dafür hatte sich Lego schon früh an diverse Konzerne ausverkauft. Gerade diese wilde Produktevielfalt hatte vor fünf Jahren „The Lego Movie“zu einem lustvollen Cross-over quer durch die Heldenwelten vermantscht. Nun versucht man bei Playmobil nachzuziehen. Doch „Playmobil – Der Film“ist im direkten Vergleich rettungslos fad: Eine real gefilmte Rahmenhandlung handelt von der 17-jährigen Marla, die mit ihrem kleinen Bruder Charlie in New York lebt und von einer Weltreise träumt. Als jedoch die Eltern der beiden tödlich verunglücken, wird Marla zur gestressten Ersatzmama für Charlie und hat vier Jahre später alle Abenteuerlust verloren. Eines Abends büchst Charlie nachts zu einer Playmobil-Ausstellung aus, Marla findet ihn dort, und gemeinsam bringt ein Zauber sie ins Plastikwunderland, wo Cowboys, Wikinger, Dinosaurier, Einhörner, ein Geheimagent und diverses weiteres Personal aus dem Spielzeugregal unter der Herrschaft eines römischen Kaisers leiden.
Der in Frankreich produzierte Film ist ordentlich animiert, die Witze sind allerdings großteils öde und bis auf einen boshaften Song sind auch die Musicalnummern mehr peinlich als lustig. „Playmobil“tut nicht direkt weh, ist für jüngeres Publikum nicht verkehrt, aber begleitende Eltern oder Tanten werden nicht annähernd so viel Spaß haben wie im anarchischen Lego-Universum.