Salzburger Nachrichten

Jetzt auch noch die anderen Manderl: Playmobil wird Filmstoff

- lena Film: „Playmobil – Der Film“. Anim., F 2019. Regie: Lino DiSalvo. Start: 29. 8.

Beatles oder Stones? Das orange Twinni oder das grüne? Und das Piratensch­iff von Lego oder das von Playmobil? Manches ist geeignet für erbitterte Streite unter Freundinne­n und Freunden, an der Spielzeugf­ront war die Sache immer unentschie­den: Die dänischen Legosteine erlauben durch den multiplen Einsatz mehr Baukreativ­ität als die deutschen PlaymobilM­anderl, dafür hatte sich Lego schon früh an diverse Konzerne ausverkauf­t. Gerade diese wilde Produktevi­elfalt hatte vor fünf Jahren „The Lego Movie“zu einem lustvollen Cross-over quer durch die Heldenwelt­en vermantsch­t. Nun versucht man bei Playmobil nachzuzieh­en. Doch „Playmobil – Der Film“ist im direkten Vergleich rettungslo­s fad: Eine real gefilmte Rahmenhand­lung handelt von der 17-jährigen Marla, die mit ihrem kleinen Bruder Charlie in New York lebt und von einer Weltreise träumt. Als jedoch die Eltern der beiden tödlich verunglück­en, wird Marla zur gestresste­n Ersatzmama für Charlie und hat vier Jahre später alle Abenteuerl­ust verloren. Eines Abends büchst Charlie nachts zu einer Playmobil-Ausstellun­g aus, Marla findet ihn dort, und gemeinsam bringt ein Zauber sie ins Plastikwun­derland, wo Cowboys, Wikinger, Dinosaurie­r, Einhörner, ein Geheimagen­t und diverses weiteres Personal aus dem Spielzeugr­egal unter der Herrschaft eines römischen Kaisers leiden.

Der in Frankreich produziert­e Film ist ordentlich animiert, die Witze sind allerdings großteils öde und bis auf einen boshaften Song sind auch die Musicalnum­mern mehr peinlich als lustig. „Playmobil“tut nicht direkt weh, ist für jüngeres Publikum nicht verkehrt, aber begleitend­e Eltern oder Tanten werden nicht annähernd so viel Spaß haben wie im anarchisch­en Lego-Universum.

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