Der Most macht die Musik
Das „mostMUSIK“ist kein gewöhnliches Festival. Erfunden hat es ein Thalgauer. Statt mehrerer Tage dauert es nur einen Abend. Und das Getränk dazu heißt nicht Bier, sondern Most.
Bernhard Grubinger ist Vollblutmusiker. Der Thalgauer ist Kopf der Gruppe GrenzWertig. Musikalisch in der Volksmusik verortet, wagt die Band auch Experimente. „Wir versuchen, traditionelle Volksmusik mit neuen Klängen zu kombinieren“, sagt Grubinger. Er hat im vergangenen Jahr das mostMUSIK-Festival mit auf die Beine gestellt.
Der Grundgedanke des Fests ist einfach erklärt: Das englische Wort „most“steht zum Einen für ein Mehr an Musik. Zum anderen beschreibt Most auch das fruchtige, alkoholische Getränk. Das Thalgauer Festival vereint diese beiden Komponenten.
Bernhard Grubinger ist für den musikalischen Part zuständig. Um den Rest kümmert sich Bernhard Iglhauser. Der Chef des Salzburger Bildungswerks hat das mostMUSIK-Festival ins Leben gerufen. Die Idee dazu kam ihm im Vorjahr. Damals endete Iglhausers erstes Festival, die Wartenfelser Goldbrünnlein-Nacht. Zum Nachfolgefestival wurde das mostMUSIK. 2006 hatte Iglhauser bereits ein gleichnamiges Mostmuseum im niederösterreichischen Haag gestaltet. Das Festival passe gut zum Ort, sagt Iglhauser. „Denn in Thalgau gibt es einige private Mostbrennereien.“
Die erste Ausgabe des Thalgauer Minifestivals sei ein voller Erfolg gewesen, freut sich Iglhauser. „Die Karten waren schnell weg und das Festival kam bei den Besuchern gut an.“Am 31. August geht das mostMUSIK-Festival nun in seine zweite Runde. Die Aufgaben seien, wie schon im vergangenen Jahr, klar verteilt: „Ich bin quasi der Präsident, Bernhard Grubinger übernimmt die künstlerische Leitung“, sagt Iglhauser in Anspielung auf die Salzburger Festspiele.
Als musikalischer Leiter kümmerte sich Bernhard Grubinger unter anderem um die Organisation der Bands. Neben seiner eigenen Gruppe GrenzWertig treten heuer auch die ChoriFeen auf. Die vier Frauen stehen schon seit fünf Jahren gemeinsam auf der Bühne und binden in ihre Konzerte Elemente von Kabarett bis Austropop ein. Komplettiert wird das musikalische Programm durch Tschejefem. Deren Bandname setzt sich aus den englisch ausgesprochenen Anfangsbuchstaben der drei Mitglieder zusammen. Johanna, Fabian und Michael – kurz JFM. Musikalisch bietet das Trio rund um Johanna Dumfart ein buntes Programm. „Bei unseren Auftritten spielen wir neben traditioneller Volksmusik auch alte Schlagerklassiker und Jazzkompositionen“, erzählt Dumfart. In Thalgau habe das Trio zwar noch nie gespielt. Einen Salzburg-Bezug haben Tschejefem aber trotzdem: „Unser Zitherspieler Fabian Steindl wohnt in der Stadt.“
Um den Most kümmert sich ein Heuriger aus Niederösterreich. Der Familienbetrieb Zur steinernen Birne stellt den Most selbst her, gewann dafür schon mehrere Preise. Beim diesjährigen Festival werden sieben Sorten der Mosterei verkostet. Die verschiedenen Sorten werden unter anderem aus der kleinen Landbirne und der Speckbirne gewonnen. Auch Apfelmost wird verkostet.
300 Besucher waren beim ersten mostMUSIK-Festival im Jahr 2018 dabei, das wegen Regens allerdings in der Aula der Volksschule Thalgau stattfand. „Vielleicht haben wir heuer mehr Glück mit dem Wetter. Dann könnten die Bands nämlich draußen auf der Freiluftbühne spielen“, hofft der Leiter des Salzburger Bildungswerks.
„Wenige Leute wissen, dass auch in Thalgau Most gewonnen wird.“Bernhard Iglhauser, Bildungswerk