Wiener Philharmoniker stellen erste Akademisten vor
Es sei nicht leicht für die Wiener Philharmoniker, nach all ihren Erfolgen noch Geschichte zu schreiben, dennoch sei es ihnen jetzt gelungen, sagt ihr Vorstand Daniel Froschauer im Pressegespräch in Salzburg. Zwölf ausgewählte Akademisten werden am 1. September den ersten Jahrgang der Orchesterakademie der Wiener Philharmoniker starten. Acht davon wurden am Donnerstag unter Beisein von Gönnern und Förderern, wie Altbundespräsident Heinz Fischer, vorgestellt.
Ziel der Akademie sei es, ihren Nachwuchs selbst heranzuziehen und den „unverwechselbaren Klang der Philharmoniker weiterzutragen“, sagt der künstlerische Leiter der Akademie, Michael Bladerer. Er habe während seiner Zeit in Berlin gute Erfahrungen mit der KarajanAkademie der Berliner Philharmoniker gemacht. Als Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker (seit September 2017, Anm.) sei ihm die Gründung einer Akademie ein Anliegen gewesen.
Für diese begann heuer im Frühjahr ein Auswahlverfahren. Die Besten der zwei- bis dreihundert Bewerber aus Europa, Asien und den USA wurden zum Probespiel eingeladen. Mit dem Trompeter Patrick Hofer, dem Hornisten Michael Stückler und dem Cellisten Benedikt Sinko befinden sich drei Österreicher unter den ersten Akademisten. Weiters sind Jungmusiker aus der Schweiz, Ungarn, Slowenien, Italien, Russland, Südkorea und den USA vertreten.
Nur zwei der zwölf Teilnehmer sind Frauen: Hannah Cho aus den USA und Hana Jeong aus Südkorea. Eine Frauenquote komme für die Wiener Philharmoniker nicht infrage, sagt Bladerer. Die Probespiele fänden hinter dem Vorhang statt und würden nach einem Punktesystem bewertet. „Ich hätte mir ein ausgewogenes Verhältnis gewünscht. Aber wir nehmen nur die
„Wir nehmen nur die Besten der Besten.“
Besten der Besten, sonst wären wir nicht die Wiener Philharmoniker.“
Ein Akademist müsse demnächst nachbesetzt werden, weil er so gut gewesen sei, dass er das Vorspiel fürs Orchester gewonnen habe, erzählt Froschauer. Mit Einzelunterricht, Spiel im Orchester, Vorträgen, mentalem Training und kulturellem Angebot werden die Akademisten in ihrer zweijährige Ausbildung auf die Orchesterarbeit vorbereitet. Man wolle keine Arbeitslosen heranziehen, sagt Froschauer. „Wir wollen ihnen alle Türen öffnen, sei es bei den Wiener Philharmonikern oder woanders.“