Ökoprämie für Autos polarisiert
Fahrzeughandel begrüßt den Vorstoß von FPÖ-Chef Norbert Hofer.
Dass FPÖ-Obmann Norbert Hofer die Idee der Verschrottungsprämie wiederbelebt, wird vom österreichischen Fahrzeughandel positiv aufgenommen. Er freue sich, dass die Idee, mit der er seit Jahren zu allen Parteien gepilgert sei, nun von einer aufgegriffen werde, sagt Branchensprecher Burkhard Ernst.
Hofer will die Käufer eines schadstoffarmen Neuwagens mit einer Prämie unterstützen, wenn sie ihr mindestens zwölf Jahre altes Auto verschrotten lassen. Über die Höhe der Prämie gibt es etwas Verwirrung. Hofer sprach im Ö1-„Morgenjournal“mit Verweis auf eine ähnlich gelagerte Aktion 2009 von 1500 Euro Prämie, die von der Autobranche verdoppelt werden könnte. Die beteiligte sich damals allerdings zur Hälfte an der Förderung – Händler und Importeure zahlten 750 Euro. Die 45 Mill. Euro, die Hälfte aus dem Budget, für 30.000 Autos waren damals binnen vier Monaten weg.
Autohändler Ernst schwebt eine andere Lösung vor. Demnach sollte es eine Vereinbarung auf fünf Jahre geben, pro Jahr sollten 60.000 Altautos von der Straße verschwinden, und zwar endgültig, sagte Ernst. Sie sollten nicht exportiert werden, sondern im Hochofen landen. Dafür sollte es 1500 Euro Prämie geben, die Branche würde dabei wieder die Hälfte übernehmen. Allen, die sich für ein neues Auto mit alternativem Antrieb entscheiden, sollte der Staat die Prämie verdoppeln. Durch Einnahmen von 200 Mill. Euro aus Umsatzsteuer und NoVA rechne sich das für den Staat. Vor allem aber helfe es der Umwelt, sagt Ernst, denn jedes alte Auto stoße 35 Mal mehr Emissionen aus als ein Neuwagen. Umweltexperten ziehen diese Rechnung in Zweifel, weil der größte Teil der Treibhausemissionen beim Autobau entstehe. Der Staat sollte das Geld besser in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs stecken.