Die Max-Mania kommt nun richtig in Fahrt
Alles dreht sich um Verstappen: Seine niederländischen Landsleute kommen in Scharen nach Spa und 2020 dann zum Heim-Grand-Prix.
In den vergangenen fünf Rennen holte er fünf Zähler mehr als der WM-Führende Lewis Hamilton – der Niederländer Max Verstappen ist der Mann der Stunde in der Formel 1. „Er macht keine Fehler mehr, er ist ein reifer Fahrer geworden“, urteilt sein Vorgesetzter Helmut Marko bei Red Bull Racing. In niederländischen Medien ist viel von einer Max-Mania die Rede, dabei kommt die Begeisterungswelle nun erst richtig in Fahrt. Verstappens Aufstieg wirbelt sogar den GrandPrix-Kalender durcheinander. Im kommenden Jahr gibt es erstmals seit der Saison 1985 (damals feierte Niki Lauda in Zandvoort seinen letzten Sieg) wieder einen Großen Preis der Niederlande.
Die Bekanntgabe des provisorischen Formel-1-Kalenders für 2020 erfolgte am Donnerstag zeitgleich mit der Massenbewegung niederländischer Fans Richtung benachbartes Belgien. Auf den Campingplätzen rund um den Traditionskurs von Spa-Francorchamps wehten schon zu Mittag unzählige Verstappen-Fahnen. Der ausverkaufte Große Preis von Belgien ist diesen Sonntag (Start 15.10 Uhr) für Verstappen ein doppeltes inoffizielles Heimrennen. Wegen der Fans und Verstappen besitzt auch die belgische Staatsbürgerschaft. Da er sich für eine niederländische Rennlizenz entschieden hat, gilt er im Motorsport als Niederländer. In Zandvoort bekommt er am 3. Mai 2020 somit sein offiziell erstes Heimrennen. Organisator Jan Lammers, ein ehemaliger Formel-1-Pilot, spricht von einer Million Ticketanfragen für Zandvoort.
Es wird 2020 eine Rekordsaison mit 22 Rennen (Termin Spielberg: 5. Juli). Neu ist auch der Große Preis von Vietnam am 5. April. Aus dem Kalender flog der Große Preis von Deutschland, und das ist nicht der einzige Tiefschlag für das benachbarte Motorland, der am Donnerstag bekannt wurde. Nico Hülkenberg wird 2020 bei Renault durch den Franzosen Esteban Ocon ersetzt. Da Mercedes ebenfalls am Donnerstag den Vertrag mit dem Finnen Valtteri Bottas für ein weiteres Jahr verlängerte, gab Motorsport-Chef Toto Wolff seinem Testfahrer Ocon grünes Licht für einen Wechsel. Der Franzose war schon im Vorjahr Kandidat bei Renault, allerdings wurde ihm Daniel Ricciardo vorgezogen. Ocon, der seinen Platz bei Racing Point an Lance Stroll, Sohn des Mitbesitzers, abgeben musste, kam für heuer als Testfahrer bei Mercedes unter.
Ab diesem Großen Preis von Belgien fährt mit Alex Albon ein neuer Mann an der Seite von Verstappen bei Red Bull Racing. Helmut Marko hatte nach dem Großen Preis von Ungarn den Franzosen Pierre Gasly in das BullenB-Team Toro Rosso versetzt und ließ Albon aufsteigen. Verstappen äußerte sich diplomatisch: „Das Ganze hat mich nicht wirklich überrascht.“Er war 2016 nach einem vergleichbaren Schachzug in das Einserteam gekommen.