Das Kisterl kommt nicht mehr
Nach zehn Jahren ist Schluss: Ende September liefert Marion Kindl ihr Vitalkisterl zum letzten Mal aus. Ihren Kunden legt sie ein vergleichbares Gemüse-Abo aus Oberösterreich ans Herz.
„Als ich vor zehn Jahren aus der Finanzbranche gekommen bin und das Vitalkisterl gegründet habe, habe ich meine Komfortzone verlassen und jetzt ist es wieder so weit“, sagt Marion Kindl. „Ich bin eine Starterin, ich möchte wieder etwas Neues beginnen, auch wenn noch nicht feststeht, in welche Richtung es gehen wird.“Die 46-jährige Pionierin des regionalen Gemüse-Abos rund um die Landeshauptstadt lässt ihr Vitalkisterl mit Ende September auslaufen – nicht ohne ein Ersatzangebot für ihre 600 bis 700 Stammkunden gefunden zu haben. „Der Biohof Achleitner aus Eferding kommt unserem Ideal sehr nahe. Deshalb haben wir unseren Kunden empfohlen, auf sein Angebot zurückzugreifen. Es handelt sich aber um keine Übernahme des Vitalkisterls.“
Bereits bisher lieferten die Oberösterreicher zwölf verschiedene Biokisten nach Salzburg. Zur Haupterntezeit kommen 80 Prozent des Gemüses aus eigener Landwirtschaft, außerhalb der Saison suchen sie Lieferanten dort, wo das Gemüse unter natürlichen Bedingungen wachsen kann. „Also nicht in einem Gewächshaus, sondern zum Beispiel dann aus Italien.“
Für das Vitalkisterl versuchte Marion Kindl, Obst und Gemüse aus einem Zehn-Kilometer-Umkreis zu beziehen. Im Vorjahr wurde erstmals auch während der Wintersaison geliefert. „Da war die wöchentliche Beschaffung von frischem Gemüse aus der Region schon ein Kunstwerk“, schildert Kindl.
Mit einigen Vitalkisterl-Partnern werde der Biohof künftig zusammenarbeiten, kündigt Betreiberin Stefanie Kleiser an. Kleinere Lieferanten – je nach Saison waren es bis zu elf Landwirte in Elsbethen, Wals und Salzburg – können die Oberösterreicher aber nicht übernehmen. Und: Auch der Transportweg hat sich verlängert – Eferding ist 130 Kilometer von Salzburg entfernt. „Wir haben aber die Liefertouren so optimiert, dass wir im Schnitt 2,6 Kilometer pro Kunde fahren“, sagt Kleiser.