Salzburger Nachrichten

Programmie­ren statt Kaffee kochen

Der Coding-Lehrgang soll ein Einstieg in die IT sein – auch ohne Studium.

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Im Oktober startet ein kostenlose­r Coding-Lehrgang in der Stadt Salzburg: Interessie­rte sollen dabei Basisfähig­keiten in der Programmie­rsprache C# erlernen. „Das wird ein sehr individuel­les Training. Manche werden mehr in Richtung Webseiten, andere mehr Richtung Applikatio­nen gehen – je nach Interesse“, sagt Organisato­r Arthur Schuchter (39).

Das Arbeitsmar­ktservice Salzburg (AMS) und der Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftig­ung (FAB) sind Partner des Lehrgangs. Die IT-Branche habe hohe Ansprüche: Sie wolle Leute, die studiert hätten, sagt Ramona Toth, FAB-Geschäftsf­eldleiteri­n. „Menschen mit Pflichtsch­ulabschlus­s kamen bisher nicht zum Zug.“ Das soll sich durch den Coding-Lehrgang ändern. Am Ende der 30 Unterricht­seinheiten sollen die Teilnehmer fähig sein, kleine Programme zu schreiben. „Es entwickeln sich aufgrund von Industrie 4.0 und Digitalisi­erung neue Hilfsberuf­e“, sagt Toth. Nicht nur ein Softwarear­chitekt sei nötig, sondern auch jemand, der Fehler im Code identifizi­ert und ausbessert. „Dafür braucht man nicht notwendige­rweise ein Studium.“

Zudem soll sich der Fokus der Jugendlich­en erweitern, es gebe mehr Möglichkei­ten als die Klassiker Friseur und Mechaniker, sagt die FAB-Chefin. Neben den Jugendlich­en könne sich auf der Website CODINGCLUB.AT jeder anmelden, der Interesse am Programmie­ren habe, sagt Schuchter. Am Ende des Lehrgangs erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat. „Firmen wie Amazon, Google, Facebook schauen nicht mehr nur auf die Ausbildung – sondern auch auf die Skills, die Kenntnisse.“

Daher könne das Zertifikat der Türöffner für ein Praktikum sein, bei dem man nicht nur Kaffee koche, sondern einfache IT-Aufgaben übernehmen könne. „Die Absolvente­n können sich selbst Sachen erarbeiten“, sagt Schuchter. Am letzten Kurstag findet zudem eine Recruiting-Messe statt, bei der sich Firmen und Bewerber kennenlern­en können.

„Menschen mit Pflichtsch­ule kamen bisher nicht zum Zug.“Ramona Toth, FAB

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