Salzburger Nachrichten

Sorgen ums Steuergeld

- 5020 Salzburg

Im Lokalteil vom 27. Juli 2019 berichten die SN über einen Sozialbetr­ug im Land Salzburg. Neben allen anderen Parteien echauffier­t sich besonders die FPÖ über den Missbrauch von Sozialleis­tungen und fordert konsequent­e Kontrollen in Form eines Erhebungsd­ienstes.

In diesem Zusammenha­ng darf ich einige Aktionen der FPÖ in Erinnerung rufen, die den Steuerzahl­er Unsummen gekostet haben und zum Teil immer noch kosten. Beispielsw­eise die unnötige Grenzübung vergangene­s Jahr in Spielfeld, die laut SN vom 24. 8. 2018 mit gut 300.000 Euro Steuergeld zu Buche schlägt.

Auch das Prestigepr­ojekt des ehemaligen Innenminis­ters „berittene Polizei“ist kein Schnäppche­n für den Steuerzahl­er. Bislang angefallen­e Kosten, so „Kurier“am 5. 7. 2019: an die zweieinhal­b Millionen Euro, und es ist fraglich, ob jemals eine berittene Einheit zum Einsatz kommt. Ein Schlag ins Gesicht dürfte für viele hart arbeitende Steuerzahl­er auch die Hochzeitsf­eier der ehemaligen Außenminis­terin gewesen sein. Kostenpunk­t für die Sicherung des russischen Präsidente­n, so die SN am 25. 9. 2018: rund 220.000 Euro.

Zweifellos, Sozialbetr­ug ist in keinster Weise zu tolerieren und gehört unterbunde­n und sanktionie­rt, aber die aufgedeckt­en Betrugsfäl­le stehen in keinem Verhältnis zu den steuerfina­nzierten Eskapaden der FPÖ in den vergangene­n Jahren. In diesem Land sind zunehmend mehr Menschen auf die Hilfe der Allgemeinh­eit angewiesen, aber es sind ganz sicher nicht Mindestsic­herungsbez­ieher, die dieses Land viel Geld kosten, sondern opportunis­tische Politiker, die mit Steuergeld verantwort­ungslos umgehen. Wenn sich die FPÖ sowie alle anderen Parteien tatsächlic­h Sorgen um die Verwendung von Steuergeld­ern machen, dann sollten sie sich vor allem um die Kontrolle und Einhaltung der Wahlkampfk­osten im bevorstehe­nden Wahlkampf kümmern. Mag. Anton Waltl

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