Salzburger Nachrichten

Keine Angst vor dem mündigen Bürger

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Ungemütlic­h und kahl. Es fehlen eindeutig ein paar Bäume. Der wunderschö­ne Brunnen kommt so wenigstens zur Geltung! Die Meinungen über die Neugestalt­ung des Residenzpl­atzes gehen weit auseinande­r.

Warum können Bürgerinne­n und Bürger nicht auch bei wichtigen Projekten mitreden und Ideen einbringen – und zwar, bevor die Baumaschin­en auffahren?

Viele Köche verderben den Brei, heißt es von den Kritikern. Es würde alles noch komplizier­ter, teurer und würde viel länger dauern.

Ein Blick über die Landesgren­zen zeigt, dass es doch funktionie­rt. Vorarlberg hat 2006 erstmals einen Bürgerrat eingericht­et – in Wolfurt. Die Teilnehmer wurden (und werden) per Losentsche­id bestimmt. Es kann also passieren, dass ein Generaldir­ektor und ein Hilfsarbei­ter in derselben Runde sitzen, die von einem Moderator begleitet wird. Die Themen der Bürgerräte sind breit gefächert – von der Stärkung eines Ortskerns bis zur Unterbring­ung von Asylbewerb­ern.

„Das ist ein Erfolgsmod­ell, das aus unserer Politik nicht mehr wegzudenke­n ist“, heißt es in Bregenz. Überrasche­ndes Detail: „Die Ergebnisse der Laien und der Experten liegen oft gar nicht so weit auseinande­r.“

SN-Redakteuri­n Stefanie Schenker hat sich angeschaut, welche Erfahrunge­n Salzburg mit der Bürgerbete­iligung gemacht hat – und was künftig geplant ist.

Salzburgs Politik tut gut daran, stärker auf seine Bürgerinne­n und Bürger zu hören. Interessan­te Lektüre wünscht Martin Arbeiter

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